Small is beautiful: Was macht kleine Frachter so beliebt?
Kleinere Mittelstreckenfrachter, wie die Airbus-Muster A320P2F und A321P2F sowie Boeing 737-800F und Embraer E-Jet, sind immer mehr gefragt.
Effiziente Schmalrumpffrachter, wie die von den Elbe Flugzeugwerken (EFW) angebotenen A320P2F– und A321P2F-Umrüstungen, die Boeing 737-800F sowie der Embraer E-Freighter als Neuzugang des Quartetts, erfreuen sich bei Airlines und Expressfrachtdiensten wachsender Beliebtheit.
Jüngst schwärmte Magma Aviation, Frachttochter der Avia Solutions Group, von den neuen Möglichkeiten, die sich Dank ihrer A321P2F und Boeing 737-800F bieten. Von beiden Mustern betreibt sie je ein Exemplar. Magma lässt sämtliche ihrer Flugzeuge, auch die Boeing 747-400F Jumbofrachter, von anderen Airlines betreiben, da sie kein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) besitzt. Magma ist jedoch für das Management der eigenen Flotte verantwortlich. Die beiden A321P2F und Boeing 737-800F sind strategisch günstig in Köln (CGN), Riga (RIX) und in einigen Fällen auch in Dubai (DWC) stationiert. Die ASG-Tochter bedient eine Vielzahl unterschiedlicher Kunden, darunter Makler, Spediteure, Frachtführer und E-Commerce-Anbieter.
Kleine Frachter eine Klasse für sich
Der offiziell in Dubai ansässige Frachtcarrier betont, dass die kleineren Frachtflugzeuge keinen Wettbewerb zu Großraumfrachtern darstellen. Anders verhält es sich im Passagierverkehr, wo beispielsweise der neue Langstreckenjet Airbus A321XLR Punkt-zu-Punkt-Verbindungen – vorbei an den großen Hubs – ermöglicht.
Die Boeing 737-800F verfügt laut Magma über eine maximale Nutzlast von 23,4 Tonnen und kann diese über eine Reichweite von 5555 Kilometern fliegen. Die Nutzlast des Airbus A321P2F liegt gemäss EFW hingegen bei 28 Tonnen. Sie kommt aus Sicht des A321P2F-Kunden Lufthansa Cargo damit 3518 Kilometer weit.
Die ebenfalls als Umrüstoption von EFW angebotene A320P2F ist in der Lage 21 Tonnen Fracht über eine Distanz von rund 3400 Kilometer auf dem Hauptdeck und in den darunter liegenden Unterflurfrachträumen zu transportieren.
Mit einer maximalen Nutzlast von 13.500 Kilogramm ist der Embraer E-Jet zwar etwas kleiner als die Wettbewerber von Airbus und Boeing, schließt jedoch laut Embraer die Lücke zwischen diesen Jets und den kleineren Fracht-Turboprops.
Auf der diesjährigen Paris Air Show im Juni gab Embraer den Erstkunden für den brasilianischen Umbaufrachter bekannt. Leasinggeber Regional One konnte zunächst Bridges Air Cargo für die neue Passagier-zu-Fracht-Umrüstung (P2F) E-Freighter E190F begeistern. Das erste Exemplar, von zwei bestellten Umrüstungen, soll im dritten Quartal 2025 in die Bridges-Flotte aufgenommen werden. Bridges Air Cargo arbeitet mit globalen Logistikdienstleistern wie FedEx, DHL und UPS zusammen, um deren zeitkritische und leistungsstarke Netzwerkanforderungen zu unterstützen.
Erstkunde für E-Freighter
Guy Bridges, Geschäftsführer von Bridges Air Cargo, sagte anlässlich der Bekanntgabe seiner Bestellung: „Es passt gut, dass Bridges der Erstkunde für den E-Freighter wird, da wir unser 35-jähriges Bestehen feiern und über eine Milliarde Kilogramm für den Expressmarkt transportiert haben. Die Größe des Flugzeugs füllt eine einzigartige und bisher unterversorgte Lücke im Frachtsegment. Es stärkt unsere operative Leistungsfähigkeit und ebnet den Weg für die Entwicklung vielversprechender neuer Routen. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Embraer und Regional One bei diesem, unserer Meinung nach entscheidenden Fortschritt für die regionale Luftfracht.“
Lesen Sie auchBritischer Newcomer Ascend Airways expandiert



