Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der DHL Hub Leipzig GmbH für Freitag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Streik begann um 4:30 Uhr heute Morgen und soll bis 23:30 Uhr andauern.

Verdi ruft zu Warnstreik am DHL-Drehkreuz Leipzig auf. Auslöser ist die bislang ergebnislose erste Runde der Tarifverhandlungen. Laut Verdi legte der Arbeitgeber bisher kein Angebot vor, ein deutliches Signal an die rund 6.000 Beschäftigten, dass ihre Forderungen bisher keine Beachtung fanden.

Tarifkonflikt: Verdi fordert spürbare Lohnerhöhung

Im Zentrum des Konflikts steht die Forderung nach einer Lohnerhöhung von zwölf Prozent sowie einer gleichwertigen Erhöhung der Ausbildungsvergütung, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Die Gewerkschaft sieht darin nicht nur einen Inflationsausgleich, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung für die harte Arbeit der Angestellten im Logistikzentrum.

Normen Schulze, Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Speditionen und Logistik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, äußerte sich deutlich: „Die Beschäftigten erwarten eine echte Lohnentwicklung, Wertschätzung und Verhandlungen auf Augenhöhe. Die Zeiten, in denen über ihre Köpfe hinweg entschieden wurde, sind vorbei.“

DHL Warnstreik in Leipzig als Machtdemonstration

Der DHL Warnstreik in Leipzig ist nicht nur ein Ausdruck des Unmuts über das Verhalten des Arbeitgebers, sondern auch eine strategische Machtdemonstration. Mit dem Streik zeigt die Belegschaft, dass sie bereit ist, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Leipzig ist eines der wichtigsten Logistikdrehkreuze Deutschlands, entsprechend groß ist die Signalwirkung eines solchen Ausstands.

Verdi betont, dass es den Beschäftigten nicht nur um mehr Geld geht, sondern auch um Respekt und Anerkennung für ihre Leistung im Schichtbetrieb, insbesondere während der Pandemiejahre, in denen die Logistikbranche besonders stark gefordert war.

Zweite Verhandlungsrunde steht bevor

Bereits am Montag, dem 27. Mai, sollen die Tarifverhandlungen in die zweite Runde gehen. Ob der Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht hat, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Erwartungen seitens der Belegschaft sind hoch. Verdi wird sich kaum mit kosmetischen Verbesserungen zufriedengeben.