Mehdorn-Nachfolge am Hauptstadtflughafen bleibt offen
16.01.2015 Spätestens am 1. Juli brauchen die Berliner Flughäfen einen Ersatz für den scheidenden Chef. Ein erster Einigungsversuch der Eigentümer brachte kein Ergebnis. Die Zeit läuft. Berlin (dpa) – Die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn geht in eine neue Runde. Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Michael Müller und […]
16.01.2015
Spätestens am 1. Juli brauchen die Berliner Flughäfen einen Ersatz für den scheidenden Chef. Ein erster Einigungsversuch der Eigentümer brachte kein Ergebnis. Die Zeit läuft.
Berlin (dpa) – Die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn geht in eine neue Runde. Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Michael Müller und Dietmar Woidke (beide SPD), sowie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) konnten sich am Freitag nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen.
«Personalentscheidungen wurden nicht getroffen», teilte Vize-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider nach einem Treffen der Flughafen-Eigentümer mit. Berlin hatte zuvor Mehdorns Technikchef Jörg Marks ins Gespräch gebracht, Brandenburg den Rolls-Royce-Manager Karsten Mühlenfeld. Die beiden Länder sind die Mehrheitseigentümer der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. Mehdorn will seinen Posten spätestens am 30. Juni abgeben.
Berlins Regierender Bürgermeister Müller hatte zuvor gewarnt, den jüngsten Zeitplan für die Eröffnung des Hauptstadtflughafens zu gefährden. Es dürften keine Verzögerungen durch Einarbeitungszeiten bei der neuen Führung entstehen. «Daher präferiert der Berliner Senat im Sinne der Kontinuität eine Lösung unter Einbindung der schon jetzt für den BER Verantwortlichen.»
Brandenburgs Kandidat Mühlenfeld hat bislang als Geschäftsführer die Entwicklungsarbeit beim Triebwerksbauer Rolls-Royce Deutschland verantwortet. Anfang Januar hatte er dort seinen Abschied verkündet – eigentlich, um zum 1. Februar zu Bombardier zu gehen. Der Zug- und Flugzeugbauer wurde am Freitag von Berichten überrascht, dass Mühlenfeld zum Flughafen wechseln solle. Gehandelt wird nach Informationen der Zeitung auch Bombardiers früherer Deutschlandchef Michael Clausecker. Dafür gab es am Freitag aber keine Bestätigung.
Nach aktueller Planung soll der Hauptstadtflughafen im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb gehen. Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme haben die Eröffnung mehrere Jahre verzögert.