Der Flughafen Bern ist zweifellos nicht der größte der Schweiz, doch er arbeitet kostendeckend und investiert auch in diesem Jahr in die Infrastruktur. Was ist geplant?

Die Flughafen Bern AG hat auf ihrer 77. Generalversammlung am 26. Juni eine positive Bilanz des Bilanzjahres 2024 gezogen: Erneut konnten die Verantwortlichen ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren. Obwohl der Gewinn mit 57.073 Euro kleiner ausfalle als im Vorjahr, sei das Resultat positiv zu bewerten, heißt es in der Medienmitteilung, zumal die Einmaleffekte gegenüber dem Vorjahr kleiner gewesen seien. Grundsätzlich sei die Flughafen Bern AG in der Lage, die Betriebskosten zu decken und einen Abfluss von liquiden Mitteln zu verhindern.

Wie viele Passagiere wurden 2024 in Bern gezählt?

Positiv auf das finanzielle Ergebnis habe sich vor allem die sehr hohe Auslastung der Charterflüge ausgewirkt; dies zeige, dass der Flughafen Bern als Abflugort immer beliebter werde. Denn das Flugangebot war etwas kleiner als noch 2023. Dennoch würden sich die Passagierzahlen im Jahr 2024 mit 56.745 Passagieren auf vergleichbarem Niveau bewegen.

Im Segment Business Aviation, das rund zehn Prozent der Flugbewegungen ausmacht, zählte der Flughafen Starts und Landungen leicht unter Vorjahresniveau. Im Segment Kleinaviatik war ebenfalls ein Verkehrsrückgang zu verzeichnen, der primär auf das schlechte Wetter und eine geringere Nachfrage nach Pilotenausbildungen zurückzuführen war. Insgesamt schlugen am Flughafen Bern 46.422 Flugbewegungen zu Buche – rund 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Flughafen Bern: Was steht in diesem Jahr auf der Agenda?

Der Trend setzt sich zu Beginn dieses Jahres fort. Die überwiegend ungünstigen Wetterbedingungen sowie die derzeit unsichere weltpolitische Lage dürften die Gründe hierzu sein. Seit Anfang April stabilisieren sich jedoch die Verkehrszahlen wieder und lägen teilweise über den Vorjahreszahlen, so das Flughafen-Management.

Entgegen früheren Jahren habe der Airport nicht dem Charterangebot bereits am Ostersamstag starten können. Die Auslastung der Charterflüge sei mit dem Vorjahr vergleichbar, „so dass die Auswirkungen der Mindereinnahmen im ersten Quartal, auch dank einem konsequenten Kostenmanagement, voraussichtlich egalisiert werden können“, so die Verantwortlichen.

Investitionen werden dennoch in Angriff genommen: Im kommenden Winter ist der Rück- und Neubau des großen Hangars 3 geplant, um diesen ab Anfang 2027 der Eidgenossenschaft für die Stationierung des neuen Staatsluftfahrzeuges zu vermieten. Die Dachfläche wird für die Erweiterung der bereits bestehenden PV-Anlage genutzt.

Das Projekt Südanflug ist nach einer gemeinsamen Überarbeitung mit den betroffenen Luftraumnutzern und Skyguide bereit, im März 2026 eingeführt zu werden. Die für den Südanflug notwendige Anflug- und Hindernisbefeuerung ist bereits seit April in Betrieb.