DRV-Präsident Fiebig: Frühbucher sind die neuen Last-Minute-Reisenden
Immer mehr Reisende buchen frühzeitig statt auf Last-Minute-Angebote zu setzen. Laut DRV-Präsident Norbert Fiebig wächst der Markt für Pauschalreisen und Kreuzfahrten, während die Reiseausgaben insgesamt weiter steigen.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt Reisen für die Deutschen eine der höchsten Prioritäten – das betonte DRV-Präsident Norbert Fiebig am Montag, 3. März, auf der Eröffnungspressekonferenz der ITB Berlin 2025. Laut aktuellen Marktzahlen sind die Ausgaben für Vorbuchungen im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit um 20 Prozent gestiegen, der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 83 Milliarden Euro. Besonders gefragt sind organisierte Reisen, die mit einem Umsatz von 40 Milliarden Euro fast gleichauf mit individuell geplanten Urlaubsreisen liegen.
Frühbucher-Trend setzt sich durch – Kreuzfahrten im Aufwind
Ein zentrales Thema in Fiebigs Rede war der Wandel im Buchungsverhalten: Frühbucher ersetzen zunehmend das klassische Last-Minute-Geschäft. Bis Ende Januar lagen die Umsätze für Sommerbuchungen bereits 11 Prozent über dem Vorjahr. Besonders stark sei das Wachstum bei Pauschalreisen, die sechs Prozent mehr Buchungen verzeichneten. Reisebüros und Online-Portale bleiben dabei die bevorzugten Buchungskanäle.
Auch der Kreuzfahrtmarkt boomt: Laut DRV ist die Zahl der Gäste um 18 Prozent gestiegen, während die Preise gleichzeitig gesunken sind. Dieser Trend könnte die Nachfrage weiter ankurbeln und die Kreuzfahrtbranche langfristig stärken.
Beliebteste Reiseziele 2025 und neue Trends
Spanien, die Türkei und Griechenland bleiben die Spitzenreiter unter den Reisezielen, doch auch Ägypten und Albanien verzeichnen wachsende Buchungszahlen. Albanien, das diesjährige ITB-Gastland, profitiert besonders von der verstärkten Aufmerksamkeit der Branche. Auch günstige Reiseziele wie Bulgarien, Tunesien und Ägypten gewinnen an Beliebtheit – ein Zeichen dafür, dass Preis-Leistungs-Verhältnisse für viele Reisende eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
Nachhaltigkeit als Herausforderung für die Branche
Ein weiteres Schwerpunktthema war die Nachhaltigkeit im Tourismus. Fiebig forderte mehr internationale Zusammenarbeit, insbesondere bei der Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe für Luft- und Schiffsverkehr. Diese seien essenziell, um langfristig umweltfreundlichere Reisen zu ermöglichen.
Trotz aller Herausforderungen sei Reisen mehr als ein wirtschaftlicher Faktor, so Fiebig. Die Branche stehe für Offenheit, kulturellen Austausch und Gastfreundschaft – Werte, die gerade in geopolitisch schwierigen Zeiten von besonderer Bedeutung seien.