Air Niugini aus Papua-Neuguinea hat bei Airbus zwei weitere A220-100 fest in Auftrag gegeben. Dies folgt auf einen ersten Auftrag über sechs Flugzeuge aus dem Jahr 2023. Die Details.

Wer Papua-Neuguinea bereist, fühlt sich zuweilen wie in einem Land vor unserer Zeit. Weite Landstriche insbesondere im Hochland sind nur wenig erschlossen. Die aufgrund ihrer traditionellen Art sich zu kleiden und zu bemalen martialisch anmutenden indigenen Stämme kennen Hubschrauber und Flugzeuge, weil diese einst Missionare brachten und heute für die Versorgung essenziell sind. Doch sie haben beispielsweise noch nie in ihrem Leben ein Auto gesehen.

Im Hochland Papua-Neuguineas schmücken sich die Menschen auf ihre Weise. Bild: Dietmar Plath

Der Luftverkehr spielt in dem drittgrößten Inselstaat der Welt, 150 Kilometer nördlich Australiens gelegen, also eine bedeutende Rolle. Mehr als 450 Start- und Landebahnen, das Gros davon unbefestigte, sandige Strips, sind aktuell in Papua-Neuguinea zu finden.

Und das tropische Wetter stellt in dem seit den siebziger Jahren unabhängigen Staat, der knapp unterhalb des Äquators liegt, seit jeher eine Herausforderung dar: hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, viel Sonnenschein, aber auch Phasen mit massiven Regenfällen prägen den Alltag. Im Hochland kann es zuweilen sogar nachts Frost geben.

Warum setzt Air Niugini auf A220?

Dass die größte und internationalste Airline des Landes, der Nationalcarrier Air Niugini, ausgerechnet High-Tech-Flugzeuge unter anderem als Ersatz der sehr robusten Fokker 70 und 100 kauft, lässt deshalb aufhorchen. Genau genommen hat das Unternehmen dank der jetzt bekannt gewordenen festen Bestellung von zwei weiteren Klein(Air-)busse nun insgesamt acht A220 bestellt und plant, zusätzlich drei A220-300 vom US-amerikanischen Leasinggeber Azorra zu leasen.

Air Niugini möchte unter anderem Fokker 70 (Foto) aus- und dafür A220 einmustern. Bild: Dietmar Plath

Die erste A220-100 für Air Niugini wird derzeit in den Airbus-Werken im kanadischen Mirabel endmontiert. „Die A220 wird das Rückgrat unserer Inlands- und Regionalflotte bilden und die wirtschaftliche Entwicklung in Papua-Neuguinea unterstützen“, erklärt Gary Seddon, CEO der Air Niugini.

Blick in die Endmontagehalle der A220 in Mirabel, Kanada, wo die erste A220 der Air Niugini Kontur annimmt. Bild: Airbus

„Da wir weiterhin ein starkes Wachstum prognostizieren, haben wir beschlossen, unsere Bestellungen für dieses treibstoffeffiziente Flugzeug aufzustocken, das eine völlig neue Ebene der Effizienz und des Komforts für unseren Betrieb darstellt.“