Der von Boeing veröffentlichte Marktausblick bis zum Jahr 2044, sagt rosige Zeiten für den afrikanischen Kontinent voraus.

Die Luftfahrt auf dem afrikanischen Kontinent rückt immer mehr in den Fokus der westlichen Hersteller von Passagierflugzeugen. Neben ATR, Embraer und Airbus sieht vor allem auch Boeing ein großes Potential für künftige Aufträge.

Embraer, E195-E2, Air Peace
Embraer ist mit seinen E-Jets bei diversen afrikanischen Airlines vertreten. Bild: Embraer

Der US-amerikanische Flugzeughersteller erwartet, laut des jetzt für Afrika veröffentlichten Marktausblicks, dass der Passagierflugverkehr auf dem afrikanischen Kontinent bis zum Jahr 2044 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von sechs Prozent verzeichnen wird.

Boom des afrikanischen Luftverkehrs

Dies sei angetrieben durch eine junge Bevölkerung, eine wachsende Mittelschicht, eine rasante Urbanisierung sowie Investitionen in Flughäfen und die Verkehrsanbindung. Dadurch begünstigt, soll die Flotte der Verkehrsflugzeuge in der Region in den nächsten zwei Jahrzehnten auf 1.680 Maschinen anwachsen – und sich somit mehr als verdoppeln.

Airbus, A350-900, Ethiopian
Ethiopian Airlines ist ein gutes Beispiel für einen ausgesprochen erfolgreichen afrikanischen Carrier. Bild: Airbus

Kleinere Regionaljets und Schmalrumpfjets der Größe einer Boeing 737 MAX oder eines Airbus A320, sollen mit 90, beziehungsweise 865 Maschine, mit 70 Prozent zu der mehr als 1.200 neuen Flugzeugen beitragen, die in den nächsten 20 Jahren ausgeliefert werden. Dazu sollen 240 Großraumjets und lediglich zehn Frachter kommen.

Nach dem Scheitern diverser nationaler Airlines, die in den vergangenen Jahrzehnten kamen und gingen, erlebt Afrika aktuell in diversen Staaten einen Boom an Low-Cost-Carriern und Regionalfluggesellschaften. Die Nachfrage nach mehr Flugverbindungen auf dem gesamten Kontinent sowie nach Europa und in den Nahen Osten nimmt stetig zu, beobachtet Boeing. Diese erschwingliche Reisemöglichkeiten verbessern die Konnektivität und kurbeln das Wirtschaftswachstum an, berichtet der Flugzeughersteller.

Airlink, Embraer E195-E2
Die südafrikanische Fluglinie Airlink setzt auf Embraer E195-E2. Bild: Embraer

Wachstum durch Low-Cost-Carrier

„Die Luftfahrt ist ein Katalysator für das Wirtschaftswachstum Afrikas und die Verbindung innerhalb des Kontinents und baut auf dem Branchenwachstum auf, das wir in den letzten 20 Jahren in der gesamten Region beobachtet haben“, kommentiert dies Shahab Matin, Managing Director of Commercial Marketing, Middle East and Africa bei Boeing. „Effizientere, vielseitigere Flugzeuge – in Verbindung mit Investitionen und Strategien, die Flugreisen für mehr Afrikaner zugänglich machen – werden weitere Wachstumschancen für die Fluggesellschaften und Drehkreuze der Region eröffnen.“

Air Côte d'Ivoire, Elfenbeinküste, E175, Embraer
Air Côte d’Ivoire bestellte vier E175 auf der diesjährigen Dubai Airshow und erteilte acht Optionen zum Ausbau ihres Netzwerkes. Bild: Embraer

Der Boeing Commercial Market Outlook (CMO) für Afrika prognostiziert außerdem bis 2044:

  • Eine Nachfrage nach Dienstleistungen im Wert von etwa 130 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung des Flottenwachstums und der betrieblichen Widerstandsfähigkeit.
  • Eine Nachfrage nach Großraumflugzeugen, die durch die Pläne der Fluggesellschaften zur Modernisierung ihrer Flotten und zum Ausbau ihrer internationalen Langstreckenrouten angeheizt wird.
  • Eine anhaltende Nachfrage nach Frachtflugzeugen, die auf die sich entwickelnden Logistik- und Exportmärkte Afrikas zugeschnitten sind.