München Um die Jahrtausendwende herum waren Computerspiele, bei denen man im weitesten Sinne Raumschiffe mal mehr, mal weniger realistisch fliegen konnte, recht populär. In den vergangenen gut zehn Jahren war dieses Genre jedoch sehr ausgetrocknet. Es gab und gibt einige nichtkommerzielle Projekte, die teils sehr interessante Ansätze verfolgen – aber ein breites Publikum haben sie […]

München

Um die Jahrtausendwende herum waren Computerspiele, bei denen man im weitesten Sinne Raumschiffe mal mehr, mal weniger realistisch fliegen konnte, recht populär. In den vergangenen gut zehn Jahren war dieses Genre jedoch sehr ausgetrocknet. Es gab und gibt einige nichtkommerzielle Projekte, die teils sehr interessante Ansätze verfolgen – aber ein breites Publikum haben sie bisher meist nicht erreicht. Auch bieten diese oft nicht viel Spielspaß, es sind häufig schlicht unfertige Programme.

Mit dem steigenden Bekanntheitsgrad der Crowdsourcing-Plattform „Kickstarter“ erwecken kleinere und größere Programmiererteams derzeit in vielerlei Hinsicht alte aber gute Computerspiel-Ideen wieder zum Leben und scheinen damit Erfolg zu haben. Eines dieser Projekte soll im Folgenden vorgestellt werden.

Bei „Rogue Systems“ handelt es sich, soweit bisher erkennbar ist (siehe Titelbild), um eine Weltraum-Abfangjäger-Simulation mit dem Anspruch, sehr realistisch zu sein aber trotzdem Spaß zu machen. Quasi ein Flugsimulator, nur eben ohne Luft.

Laut der Projektbeschreibung sollen alle bei besseren Flugsimulatoren üblichen Qualitäten auch in dieses Programm Eingang finden. Das ist deswegen etwas besonderes, weil sich die Schiffe in vielen (wenn nicht sogar den meisten) sogenannten Weltraum-Simulationen eigentlich nur wie Flugzeuge bewegten, die eben nicht abstürzen können. Dass ein Objekt im Weltall aber nicht stehenbleibt, nachdem man den Schub weggenommen hat, oder dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich seltsamerweise alle Schiffe nach einem (eigentlich nicht vorhandenen) Horizont ausrichten, hat diese Spiele zu allem gemacht, nur nicht zu ernstzunehmenden Simulationen. Die Programmierer von Rogue Systems kündigen an, dass die Schiffe in ihrem Spiel sich nach den newtonschen Gesetzen bewegen würden und sich entsprechend realistisch (also schwierig) steuern ließen. Man betont aber gleich darauf, dass es für Anfänger Hilfssysteme geben würde, die den Einstieg leichter machen sollen.

Als weitere Features benennen sie, dass die vielen Teilsysteme, die ein Raumschiff so haben könnte, detailgetreu abgebildet würden mit den entsprechenden Konsequenzen, falls diese beschädigt werden. Etwas, das mich bei Science-Fiction Filmen immer wunderte war, dass Raumschiffe oft Fenster haben. Das stelle ich mir aber recht unpraktisch vor. Sollte so ein Fenster beschädigt werden, dürfte es auf dem Raumschiff schnell ungemütlich werden. Warum also vermeidet man solche Schwachstellen nicht? Diesen Gedanken verfolgt man auch bei Rogue Systems – es gibt keine Fenster, das Raumschiff verfügt über Außenkameras, die ihr Bild im Inneren auf Monitoren darstellen. Nun gut, dafür sieht man nichts mehr, wenn der Strom ausfällt… Wie dem auch sei, wenn das Spiel so detailverliebt wird, wie diese Kleinigkeit andeutet, dürfte das ein für Simulationsfreunde sehr interessanter Titel werden.

Wie bei Kickstarter üblich, bleibt noch viel im Ungefähren und der Hersteller gibt stückweise immer mehr Informationen über Youtube-Videos heraus. So möchte man wohl erreichen, dass das Spiel in der Kapital-Sammelphase im Gespräch bleibt und so lange wie möglich Neugikeiten bietet. Interessierte können sich hier informieren. Weiter unten sehen Sie das letzte Video des Herstellers.

Bildquellen: http://www.roguesystemsim.com/images.html