Thomas Cook mit neuer Chefin
Nach turbulenten Monaten hat der in die Krise geratene Reiseveranstalter Thomas Cook endlich eine neue Vorstandschefin gefunden. Harriet Green kommt zwar nicht aus der Reisebranche, hat aber Erfahrungen im Konzernumbau. London (dpa) – Der angeschlagene Reiseveranstalter Thomas Cook hat nach monatelanger Suche eine neue Vorstandschefin gefunden. Ende Juli werde Harriet Green den Posten von Sam […]
Nach turbulenten Monaten hat der in die Krise geratene Reiseveranstalter Thomas Cook endlich eine neue Vorstandschefin gefunden. Harriet Green kommt zwar nicht aus der Reisebranche, hat aber Erfahrungen im Konzernumbau.
London (dpa) – Der angeschlagene Reiseveranstalter Thomas Cook hat nach monatelanger Suche eine neue Vorstandschefin gefunden. Ende Juli werde Harriet Green den Posten von Sam Weihagen übernehmen, teilte der Tui-Konkurrent am Donnerstag im englischen Peterborough mit. Green kommt nicht aus der Reisebranche. Sie ist derzeit noch Chefin des Elektronikgroßhändlers Premier Farnell. Für die Aufgabe bei Thomas Cook sei sie dank ihrer Erfahrung bei strategischen, weltweiten Neuausrichtungen von Unternehmen gut geeignet, hieß es.
Die 50 Jahre alte Green ist Mitglied einer Gruppe, die die Regierung von Premierministers David Cameron in Wirtschaftsfragen berät. «Thomas Cook ist eine der traditionsreichsten Marken in der Reisebranche», erklärte sie am Donnerstag. Nachdem das Unternehmen sich nach einem heftigen Gewinneinbruch im Sommer 2011 von Vorstandschef Manny Fontenla-Novoa getrennt hatte, übernahm Weihagen den Posten übergangsweise.
Der Konzern, der in Deutschland unter anderem mit den Marken Neckermann Reisen, Bucher Last Minute und Öger Tours vertreten ist, war durch die Unruhen im Nahen Osten und ein schlechtes Großbritannien-Geschäft in eine tiefe Krise geraten und steckt in einem grundlegenden Konzernumbau. Erst vor kurzem hatte das Unternehmen sich mit den Banken auf ein neues Kreditpaket einigen können. Die Schulden von 1,4 Milliarden britischen Pfund (1,7 Mrd Euro) müssen nun nicht vor Mai 2015 zurückgezahlt werden.
Um zu Geld zu kommen, will sich Thomas Cook von weiteren Hotels trennen sowie Flugzeuge verkaufen und zurückmieten. Von einem Verkauf der deutschen Fluglinie Condor oder des Frankreich-Geschäfts, über den zuvor spekuliert worden war, ist keine Rede mehr. Verkauft haben die Briten dagegen Anfang der Woche ihr Indien-Geschäft für knapp 100 Millionen Pfund. Wegen immenser Abschreibungen verbuchte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010/2011 zum 30. September einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Pfund.