Tunis (dpa) – Die wegen der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook im tunesischen Hammamet kurzzeitig festgehaltenen Hotelgäste haben die Anlage nach offiziellen Angaben verlassen. Die Gäste seien nach Einschaltung des tunesischen Tourismusministers zum Flughafen eskortiert worden, teilte das Ministerium am Montag mit. Der Präsident des Hotelverbandes im Bezirk Nabeul, Mehdi Allani, kritisierte das Verhalten der […]

Tunis (dpa) – Die wegen der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook im tunesischen Hammamet kurzzeitig festgehaltenen Hotelgäste haben die Anlage nach offiziellen Angaben verlassen. Die Gäste seien nach Einschaltung des tunesischen Tourismusministers zum Flughafen eskortiert worden, teilte das Ministerium am Montag mit. Der Präsident des Hotelverbandes im Bezirk Nabeul, Mehdi Allani, kritisierte das Verhalten der Hotelführung. Nicht die Gäste, sondern der Reiseveranstalter sei für die offenen Zahlungen verantwortlich.

Thomas Cook habe Rechnungen in Höhe von rund 60 Millionen Euro an tunesische Hotels nicht bezahlt, sagte Allani. Am Wochenende hatten sich zahlreiche Gäste des Hotels Les Orangers im Badeort Hammamet beschwert, dass das Sicherheitspersonal den Zugang zum Hotel blockiert hatte und Gäste am Ende ihres Urlaubs die Anlage zunächst nicht verlassen durften. Sie seien aufgefordert worden, eine Gebühr zu zahlen, sagte ein Gast aus Belgien der Deutschen Presse-Agentur. Tunesiens Tourismusminister sprach von einer «Verzögerung» bei der Abfahrt einiger Gäste.

Derzeit halten sich nach Angaben des Tourismusministers 4500 britische Gäste in Tunesien auf. Insgesamt machen Touristen von der Insel etwa zehn Prozent der europäischen Touristen in dem nordafrikanischen Land aus. Nach schweren Anschlägen im Jahr 2015 erholt sich der Tourismus in Tunesien erst langsam wieder.