Von der Krise beim Flugzeugbauer Boeing ist der Lufthansa-Konzern nicht betroffen. Zu neuen Gewinnhöhen kann sich der Kranich-Konzern aber nicht aufschwingen. Frankfurt/Main (dpa) – Die Lufthansa hat 2018 trotz hoher Treibstoffkosten und teurer Flugausfälle den zweithöchsten Gewinn ihrer Geschichte eingeflogen. Doch steigende Kerosinpreise und der Preiskampf unter den Fluglinien in Europa dämpfen die Erwartungen des […]

Von der Krise beim Flugzeugbauer Boeing ist der Lufthansa-Konzern nicht betroffen. Zu neuen Gewinnhöhen kann sich der Kranich-Konzern aber nicht aufschwingen.

Frankfurt/Main (dpa) – Die Lufthansa hat 2018 trotz hoher Treibstoffkosten und teurer Flugausfälle den zweithöchsten Gewinn ihrer Geschichte eingeflogen. Doch steigende Kerosinpreise und der Preiskampf unter den Fluglinien in Europa dämpfen die Erwartungen des Vorstands an das laufende Jahr. Auch deshalb will Lufthansa-Chef Carsten Spohr das Flugangebot von Europas größter Airline und ihrer Töchter nicht so stark ausbauen wie zuletzt gedacht. Und bei seiner Gewinnprognose für 2019 hielt er sich bei der Bilanzvorlage am Donnerstag eine große Spanne offen.

Nach dem Rekordjahr 2017 ging der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) der Lufthansa im abgelaufenen Jahr um rund vier Prozent auf gut 2,8 Milliarden Euro zurück, wie der Dax-Konzern am Morgen in Frankfurt mitteilte. Dabei machte der Konzern gestiegene Kosten für Kerosin, das Flugchaos des vergangenen Sommers und die Integration von 77 Jets der insolventen Fluglinie Air Berlin bei der Tochter Eurowings weitgehend wett. Die Lufthansa steigerte ihren Umsatz um sechs Prozent auf 35,8 Milliarden Euro. Der Nettogewinn ging um acht Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro zurück.

Allein für Flugausfälle, Verspätungen sowie die Entschädigung der betroffenen Kunden musste die Lufthansa mit 518 Millionen Euro rund zwei Drittel mehr ausgeben. Die Integration des ehemaligen Air-Berlin-Geschäfts bei Eurowings schlug mit 170 Millionen Euro zu Buche, so dass die Billigtochter des Lufthansa-Konzerns im Gesamtjahr einen operativen Verlust von 231 Millionen Euro schrieb.

Deutlich tiefer als zuvor musste die Lufthansa auch für Kerosin in die Tasche greifen. Der gestiegene Ölpreis und das durch die Teilübernahme von Air Berlin stark gewachsene Flugangebot ließen die Treibstoffkosten um 850 Millionen auf 6,1 Milliarden Euro anschwellen. Das Auf und Ab der Ölpreise lässt auch die Prognosen der Lufthansa schwanken: Für 2019 erwartet das Management jetzt Treibstoffkosten von 6,7 bis 6,8 Milliarden Euro. Noch im Januar hatte der Konzern mit einem deutlich geringeren Anstieg auf 6,3 Milliarden Euro gerechnet.

Weil sich vor allem die Fluglinien innerhalb Europas einen herben Preiskampf liefern, halbierte Spohr jetzt auch seine Wachstumspläne für den Sommer. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum will der Konzern sein Flugangebot jetzt nur noch um 1,9 Prozent ausweiten. Für das Gesamtjahr hat er jetzt ein Plus von gut drei Prozent im Auge.