Düsseldorf/Hamburg (dpa) – Am Flughafen Düsseldorf ist es am Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen mutmaßlich türkischen und kurdischen Demonstranten gekommen. Das sagte die Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur. Ob es Verletzte gab, blieb zunächst unklar. Demonstranten hatten sich am Flughafen versammelt, um gegen das Vorrücken der türkischen Armee auf die nordsyrische Stadt Afrin zu protestieren. Nach ersten […]

Düsseldorf/Hamburg (dpa) – Am Flughafen Düsseldorf ist es am Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen mutmaßlich türkischen und kurdischen Demonstranten gekommen. Das sagte die Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur. Ob es Verletzte gab, blieb zunächst unklar. Demonstranten hatten sich am Flughafen versammelt, um gegen das Vorrücken der türkischen Armee auf die nordsyrische Stadt Afrin zu protestieren. Nach ersten Angaben hielten sich am Nachmittag etwa 200 Menschen in dem Flughafen auf, die einer der zwei Gruppen zugerechnet wurden.

Nach Auskunft der Flughafengesellschaft läuft der Flugbetrieb aber weiter. Betroffen von der unangemeldeten Aktion sei ein kleinerer Bereich der Abflugebene, sagte ein Sprecher.

Gegen die Militäroffensive in dem kurdischen Gebiet in Syrien gab es am Wochenende in verschiedenen deutschen Städten spontane Proteste. Auch in Hamburg kam es zu Zwischenfällen: Gut 400 Menschen zogen am Samstagabend von St. Georg zunächst zum russischen und dann zum türkischen Generalkonsulat, wie ein Polizeisprecher am Sonntag erklärte. Dort warfen Teilnehmer demnach Steine gegen die Fassade, die kleinere Schäden verursachten. Die Proteste richteten sich gegen die russische Beteiligung an der Militäroffensive.

Mehrere Hundert Menschen liefen am Samstag in Kiel friedlich auch durch einen Problem-Stadtteil, in dem es 2016 schwere Auseinandersetzungen bei einer Demo zum kurdisch-türkischen Konflikt gegeben hatte. An den Hauptbahnhöfen in Saarbrücken und Kaiserslautern gab es in der Nacht auf Sonntag spontane friedliche Proteste gegen die Angriffe türkischer Truppen.

Türkische Truppen sind nach Angaben von Aktivisten am Samstag bis kurz vor Afrin vorgerückt. Nur wenige hundert Meter hätten die nordwestsyrische Stadt von Ankaras Streitkräften getrennt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Nacht zum Sonntag mit. Die türkischen Streitkräfte hatten am 20. Januar eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in der syrischen Region Manbidsch gestartet.