Berlin/Hamburg (dpa) – Nach dem Debakel beim Bau des Hauptstadt-Flughafens in Schönefeld sieht Airport-Architekt Meinhard von Gerkan ein grundsätzliches Versagen der öffentlichen Hand. «Die Politik kann solche Projekte nicht mehr stemmen», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Der Planungsgemeinschaft, die aus Gerkans Firma gmp und dem Architekturbüro JSK bestand, war gekündigt worden, nachdem die Eröffnung […]

Berlin/Hamburg (dpa) – Nach dem Debakel beim Bau des Hauptstadt-Flughafens in Schönefeld sieht Airport-Architekt Meinhard von Gerkan ein grundsätzliches Versagen der öffentlichen Hand. «Die Politik kann solche Projekte nicht mehr stemmen», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Der Planungsgemeinschaft, die aus Gerkans Firma gmp und dem Architekturbüro JSK bestand, war gekündigt worden, nachdem die Eröffnung des Flughafens in diesem Jahr zum zweiten Mal geplatzt war. Zudem läuft eine Klage gegen das Konsortium. Gerkan wollte sich dazu bislang nicht öffentlich äußern.

Der Airport im Südosten Berlins soll nach dreimaliger Verschiebung am 27. Oktober 2013 eröffnet werden. Wegen Problemen mit der Brandschutzanlage waren zuletzt aber auch an diesem Termin Zweifel laut geworden. Kritiker sehen zudem in der Kündigung der Planungsgesellschaft um Gerkan einen Grund für die derzeitigen Schwierigkeiten beim Weiterbau. Die Bauarbeiten ruhen seit einem halben Jahr, weil erst neue Planungsunterlagen erstellt werden mussten.

Flughafenchef Rainer Schwarz hatte die Entscheidung, den alten Planern zu kündigen, erst am Freitag erneut verteidigt. Bei der Übergabe der Planungsunterlagen im Mai habe sich «das Desaster gezeigt».