Zürich (dpa) – Die Schweizer Flugsicherung Skyguide sieht sich zehn Jahre nach dem Flugzeugunglück bei Überlingen am Bodensee in ihren Sicherheitsbemühungen besser aufgestellt. «Sicherheitsmanagement und -kultur von Skyguide haben große Fortschritte gemacht und werden laufend weiter verbessert», heißt es bei dem Unternehmen. «Heute kümmern sich rund 40 Mitarbeiter um die Analyse von sicherheitsrelevanten Daten, sie […]

Zürich (dpa) – Die Schweizer Flugsicherung Skyguide sieht sich zehn Jahre nach dem Flugzeugunglück bei Überlingen am Bodensee in ihren Sicherheitsbemühungen besser aufgestellt. «Sicherheitsmanagement und -kultur von Skyguide haben große Fortschritte gemacht und werden laufend weiter verbessert», heißt es bei dem Unternehmen. «Heute kümmern sich rund 40 Mitarbeiter um die Analyse von sicherheitsrelevanten Daten, sie werten alle Vorkommnisse akribisch aus.»

Beim Zusammenstoß eines DHL-Flugzeugs mit einer russischen Passagiermaschine waren 2002 alle Insassen ums Leben gekommen. Die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) nannte 2004 in ihrem Abschlussbericht technische Mängel und menschliche Fehler bei Skyguide als Hauptursache für die Tragödie. Das Unglück von Überlingen gehöre zur Geschichte von Skyguide, sagte der Sprecher der Schweizer Flugsicherung, Roger Gaberell. «Wir verstehen es als Pflicht, daraus zu lernen und auch als Auftrag, alles zu unternehmen, dass sich ein solcher Unfall nie mehr ereignet.»

Ein «Nullrisiko» werde es aber nie geben, sagte Gaberell. Das zeigen auch zwei Beinahe-Kollisionen in den letzten Jahren – zuletzt kreuzten sich am 8. Juni 2009 wegen eines Fehlers der Schweizer Flugsicherung im Luftraum über Schaffhausen zwei Passagiermaschinen mit einem Höhenunterschied von nur 221 Metern. «Jeder Zwischenfall hat ganz unterschiedliche Ursachen und es wäre fast schon unverantwortlich, anzunehmen, dass in einem so komplexen System wie der Fliegerei keine Fehler vorkommen könnten.» Ziel sei es daher, dass ein Zwischenfall keine dramatischen Konsequenzen hat. «Da sind wir in der Fliegerei entschieden vorangekommen.»