Die Untersuchungen in den Absturz eines Passagierjets in San Francisco laufen auf Hochtouren. Am Montag wollten Beamte aus Südkorea und den USA die Piloten zu der Bruchlandung befragen. San Francisco (dpa) – Zwei Tage nach der Bruchlandung einer Boeing 777 auf dem Flughafen von San Francisco gibt es noch keine offizielle Erklärung für das Unglück. […]

Die Untersuchungen in den Absturz eines Passagierjets in San Francisco laufen auf Hochtouren. Am Montag wollten Beamte aus Südkorea und den USA die Piloten zu der Bruchlandung befragen.

San Francisco (dpa) – Zwei Tage nach der Bruchlandung einer Boeing 777 auf dem Flughafen von San Francisco gibt es noch keine offizielle Erklärung für das Unglück. Die vier Piloten und die übrige Crew von Flug 214 der südkoreanischen Fluggesellschaft Asiana Airlines sollten am Montag zum Hergang des Unfalls Auskunft geben, teilte die Chefin der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Deborah Hersman, in San Francisco mit.

Die Unglücksmaschine habe den Flughafen zu langsam und zu tief angeflogen, erklärte Hersman. Statt mit empfohlenen 253 Stundenkilometern habe die Maschine mit einer Geschwindigkeit von nur 196 Stundenkilometern die Landebahn erreicht.

Bei der Katastrophe am Samstag waren zwei 16-jährige Chinesinnen ums Leben gekommen, mehr als 300 Menschen überlebten. Die Leichen der Mädchen wurden außerhalb der Maschine auf der Landebahn gefunden. Die örtlichen Behörden gingen Hinweisen nach, dass eines der beiden Opfer möglicherweise von einem Rettungswagen überfahren wurde. Die sei eine «sehr ernste» Angelegenheit, sagte Hersman. Die Gerichtsmediziner hätten ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen, die Todesursache bleibe zunächst noch unklar.

Die Mädchen saßen im hinteren Teil des Flugzeugs, wo Passagiere die schwersten Verletzungen erlitten. Am Montag befanden sich nach Auskunft der Ärzte noch 27 Menschen im Krankenhaus, sieben davon in kritischem Zustand.

Die Maschine mit 307 Menschen an Bord war nach einem gut zehnstündigen Flug von Seoul ohne Vorwarnung auf der Landebahn des internationalen Airports der Westküstenmetropole aufgeschlagen. Sie brach teilweise auseinander und brannte größtenteils aus. Der Untersuchung zufolge gab es vor der Bruchlandung keinen Hilferuf über einen möglichen Notfall aus dem Cockpit. Beide Motoren seien funktionsfähig gewesen, teilte Hersman mit.

Das Flugzeug habe eine Mauer eingerissen, die den Flughafen am Rande der Bucht von San Francisco von dem Meerwasser abgrenzt. Hersman zufolge wurde dabei das Fahrwerk abgetrennt. Nach einer Schleuderfahrt, bei der weitere Teile abgerissen wurden, kam die Maschine am Rande der Landebahn zum Stehen. Für die langwierigen Ermittlungen sind Experten des südkoreanischen Verkehrsministeriums in die USA geflogen.