Der Airbus A340 namens „Konrad Adenauer“ ist im Herbst 2023 ausgemustert worden. Seit Januar können Gebote für den Kauf abgegeben werden. Nicht nur Lufthansa hat Interesse, sondern auch ein Immobilienentwickler aus Berlin.

Der im Oktober 2023 ausgemusterte Airbus A340 der Regierung ist allseits bekannt als Pannenjet. Ob die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ihr Nachfolger Olaf Scholz (SPD) oder Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) – sie alle mussten ihre ganz eigenen Erfahrungen mit dem Pannenflieger „Konrad Adenauer“ machen. Dabei war der Airbus A340-300 mit dem militärischen Kennzeichen 16+01 viele Jahre für die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums im Einsatz. Doch der Plan, hochrangige deutsche Politiker um die Welt zu fliegen, wurde zuletzt immer wieder durchkreuzt. Nun gibt es verschiedene Pläne darüber, was mit dem ehemaligen Regierungs-Airbus passieren soll. Lufthansa und ein Immobilienentwickler haben ein Gebot für den Kauf abgegeben.

Wer hat Interesse am Pannen-Airbus „Konrad Adenauer“?

Laut dem Spiegel interessiert sich die Lufthansa für das VIP-Flugzeug. Der Luftfahrt-Konzern gehöre zu einer kleinen Gruppe von Bietern, die sich beim Verwertungsunternehmen des Bundes (Vebeg) für den luxuriös ausgestatteten Langstreckenflieger interessieren. Es steht im Raum, dass Lufthansa einen mittleren einstelligen Millionenbetrag für den 20 Jahre alten Jet geboten haben soll. Ende Januar konnten Interessierte das Flugzeug auf dem Flughafen Köln-Wahn besichtigen. Medienberichten nach will Lufthansa den Airbus nicht für Linienflüge einsetzen, sondern an Lufthansa Technik weitergeben. Somit soll der ehemalige Regierungsflieger als Ersatzteillager dienen.

Ein Rückblick: Im Herbst 2023 hatte die Luftwaffe die Reißleine gezogen und sich vom Regierungsflieger getrennt. Zuletzt hatten sich die Technikprobleme gehäuft, zuletzt bei einer Reise von Außenministerin Annalena Baerbock nach Australien.

Was macht den Airbus A340 der Regierung so besonders?

Was macht den Airbus A340 aus? Der Jet ist mit einer VIP-Kabine ausgestattet. Vorne befindet sich ein „Private Office“, das zu einem geräumigen Schlafzimmer umgebaut werden kann. Im Badezimmer gibt es eine Dusche, dahinter zwei Konferenzräume. Einer wurde als „Merkels Wohnzimmer“ bekannt. Im hinteren Teil befindet sich die Businessclass für die Delegation, daran schließen sich Reihen mit Economy-Sitze an.

Immobilienentwickler möchte Pannenjet kaufen und hat konkrete Pläne

Doch nicht nur die Lufthansa liebäugelt mit dem alten Regierungsflieger, auch Immobilienentwickler Alexander Skora zeigt großes Interesse. Skora ist kein Unbekannter – in Berlin betreibt er Hostels und wollte Bürgermeister werden,  in Hamburg möchte er den Elbtower retten und zu einem Wohnturm machen, denn das Bauprojekt des bekannten Immobilienjongleurs René Benko ist mittlerweile Gegenstand eines Insolvenzantrags. Der Unternehmer Alexander Skora hat am Mittwoch, 28. Februar, ein Angebot für den Kauf angeboten. Die HappyGoSky GmbH, die der Unternehmer – der wie Friedrich Merz (CDU) selbst über einen Pilotenschein verfügt – damals im Zuge der Übernahme von AirBerlin gegründet hatte, bietet aktuell 500.000 Euro mehr als die Lufthansa, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Unternehmer habe bereits den Nachweis liquider Eigenmittel vorgelegt, um sein ernsthaftes Interesse und die finanzielle Tragfähigkeit seines Angebots zu untermauern.

Der Berliner Immobilienentwickler Alexander Skora möchte den Pannen-Airbus kaufen und daraus ein Museum machen.
Der Berliner Immobilienentwickler Alexander Skora möchte den Pannen-Airbus kaufen und daraus ein Museum machen.

Alexander Skora sieht in dem Flugzeug die Möglichkeit eines Ausstellungsobjekt. „Dieser Airbus A340 hat nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland, sondern auch für mich persönlich eine politische Bedeutung. Es wäre schade, wenn ein solch historisches Flugzeug nur in Teilen weiterexistieren würde“, erklärt Skora. Er plant, das Flugzeug auf einem noch zu bestimmenden Areal als historisches Ausstellungsstück für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Finanzierung des Projekts soll über Eintrittskarten sichergestellt werden, wobei Skora betont, dass insbesondere das als „Merkels Wohnzimmer“ bekannte Interieur viele Besucher anziehen dürfte.

Das Interesse der Lufthansa, den Jet für ihre Tochtergesellschaft Lufthansa Technik als Ersatzteillager zu erwerben, steht in direktem Wettbewerb zu Skoras Plan. „Ich denke, dass es von wesentlich größerem Wert ist, den Airbus A340 als ganzes zu erhalten und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen“, fügt Skora hinzu. Es bleibt also abzuwarten, wie es bei diesem Bieterverfahren weitergeht.