Boomzeiten beim Flugzeughersteller Embraer
Beim brasilianischen Flugzeughersteller Embraer lief es 2023 rund. Rekordzahlen bei Auslieferungen und Auftragsbeständen konnten in sämtlichen Geschäftsbereichen verbucht werden.
In 2023 lieferte Embraer 181 Flugzeuge aus. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 13 Prozent. Das Auftragsvolumen lag am Jahresende bei 18,7 Milliarden US-Dollar. Dies ist laut Herstellerangaben der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2018.
Dabei legten sämtliche Embraer-Geschäftsbereiche deutlich zu. Allein im vierten Quartal 2023 lieferte der brasilianische Flugzeughersteller 75 Maschinen aus. Darunter 49 Business Jets, 25 Verkehrsflugzeuge, und ein militärisches C-390-Transportflugzeug. Embraer macht anhaltende Verzögerungen in der Lieferkette dafür verantwortlich, dass es nicht noch mehr Maschinen waren.
Im Bereich Executive Aviation wurden im Gesamtjahr 74 Jets an die Kunden ausgeliefert. Ein Plus gegenüber 2022 von zwölf Prozent – und der höchste Wert seit sieben Jahren.
E-Jet-Familie von Embraer stark gefragt
Auf steigendes Interesse stößt auch der C-390-Militärtransporter. Nach der niederländischen Luftwaffe im Jahr 2022, haben sich im vergangenen Jahr die Armeen von Tschechien und Österreich, sowie Südkorea für die Anschaffung des universell einsetzbaren Zweistrahlers entschieden. Ein weiteres Highlight in 2023 war die erste Auslieferung einer KC-390 „Millenium“ im NATO-Standard an die Streitkräfte Portugals.
Im Geschäftsbereich der kommerziellen Luftfahrt legte die E-Jet-Flugzeugfamilie kräftig zu. So stiegen die Auslieferungszahlen im Jahresvergleich um zwölf Prozent, von 57 auf 64 Maschinen. Einen besonderen Anteil daran hatten die E190/195 E2-Jets, von denen Embraer 39 Stück ausliefern konnte – im Vergleich zu 19 im Vorjahr.
Ende des vierten Quartals 2023 konnte sich Embraer über ein Auftragspolster von 298 kommerziellen E-Jets im Wert von 8,8 Milliarden US-Dollar freuen. 200 Millionen US-Dollar mehr, als zum gleichen Zeitpunkt in 2022.
Embraer hat ein großes Auftragspolster
Unter den Airline-Kunden stach die kanadische Porter Airlines hervor, die Optionen in 25 Festbestellungen für E195-E2 umwandelte. Diese ergänzen eine Festorder über 50 Maschinen dieses Musters, von denen vier Flugzeuge bereits an den Kunden ausgeliefert wurden. Dazu kommen vier E175, die ursprünglich für American Airlines geplant waren, sowie zwei Exemplare dieser E-Jet-Version, die Porter Airlines selbst in Auftrag gab.
Neben den Produktionslinien konnte sich Embraer in 2023 auch über hohe Auftragszahlen in der unterstützenden Geschäftseinheit Services & Support freuen. Hier lag das Auftragsvolumen am Jahresende bei 3,1 Milliarden US-Dollar – 400 Millionen US-Dollar mehr als im Jahr zuvor. Dies war der höchste, je in diesem Segment erzielte Wert. Das Auftragsv0lumen generiert sich überwiegend aus Dienstleistungen im Logistikbereich, sowie umfassenden Wartungsprogrammen in den Bereichen Commercial und Business Aviation.
