Offizieller Startschuss: Airbus beginnt das Flugtestprogramm für das neue Modell. In Hamburg hob die A321 XLE zum Erstflug ab.

Bislang konnte sie lediglich in der Simulation auf Herz und Nieren geprüft werden, doch jetzt musste sich die A321XLR auf ihrem Erstflug im realen Einsatz dem Urteil von fünf Testpiloten stellen. Am Dienstagvormittag hob der Prototyp mit der Herstellerseriennummer 11000 erstmals in Hamburg-Finkenwerder ab und startete somit in die Flugerprobungsphase.

Kleinster Airbus-Langstreckenjet A321XLR hebt erstmals ab

Die A321XLR (XLR steht für Extra Long Range, also für eine besonders große Reichweite) gilt schon jetzt als Hoffnungsträger – sowohl für Hersteller Airbus als auch für diverse Airlines. Inzwischen liegen mehr als 500 Bestellungen für den künftigen Marathonflieger unter den Narrowbodies vor. Mit maximaler Nutzlast kann die A321XLR bis zu 6750 Kilometer weit fliegen. 8700 Kilometer schafft sie locker, wenn nur 170 bis 180 Passagiere an Bord und die Tanks prall gefüllt sind.

Nicht umsonst spricht Airbus von einem „Marktöffner“: Mit der, so der Hersteller „unschlagbar ökonomischen“ A321XLR können Fluggesellschaften Langstreckenverbindungen abseits der bekannten Rennstrecken nahezu risikolos entwickeln. Miami – London oder Sydney – Kuala Lumpur werden bald mit einem Schmalrumpfflugzeug nonstop bedienbar sein.

A321 XLR: Erstkundin soll die libanesische Middle East Airline sein

Wenn alles glatt läuft, könnte bis zum Jahresende mit der Zulassung durch EASA und FAA gerechnet werden. Erstkundin soll übrigens die libanesische Middle East Airlines (MEA) sein.

Text: Astrid Röben / Foto: Dirk Grothe