Zwei Jahre lang musste die Flughafen Zürich AG Verluste bilanzieren. Doch für das Geschäftsjahr 2022 steht unterm Strich endlich wieder ein deutliches Plus – auch dank des florierenden Non-Aviation-Geschäfts.

Die Flughafen Zürich AG, größte schweizerischen Betreibergesellschaft eines Airport, zieht eine zufriedene Jahresbilanz. Sie konnte nach erfolgtem Kassensturz einen Gewinn in Höhe von 207 Millionen Schweizer Franken melden. Denn das vergangene Jahr lief zweifellos gut für den Standort. Insgesamt sind 2022 rund 22,6 Millionen Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen – mehr als doppelt so viele wie 2021. Die Anzahl Flugbewegungen summierte sich 2022 auf 216.585 Starts und Landungen. Dies entspricht einem Plus von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Bereich Fracht galt es, 422.153 Tonnen Waren und Güter abzuwickeln. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Zunahme von sieben Prozent dar.

Von der guten Verkehrsentwicklung profitierte auch das Non-Aviation-Geschäft. Mit dem reinen Fluggeschäft erwirtschaftete das Unternehmen 491,1 Millionen Franken Umsatz. Das Non-Aviation-Geschäft schloss dagegen mit 532,4 Millionen Franken Umsatz ab. Zu letzteren merkt CEO Stephan Widrig an: „Belebte kommerzielle Zentren und hochwertige Immobilien am Standort Flughafen tragen heute wesentlich dazu bei, dass unsere Erträge breit abgestützt sind, die Abhängigkeit vom volatilen Fluggeschäft dadurch gesunken und unser Geschäftsmodell resilienter geworden ist“.

Vor allem der im November 2020 eröffnete „Circle“ trage wesentlich zur Wertschöpfung am Airport bei. Mittlerweile haben sich dort 49 Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten eingemietet. Die beiden Hyatt-Hotels und das Conference Center entwickeln sich ebenfalls positiv. Darüber hinaus kamen im Airport Shopping und Airside Center verschiedene neue Angebote im Bereich Retail und Gastronomie hinzu.

Weiterentwicklung der Flughafen Zürich AG

2022 hat die Flughafen Zürich AG die Bautätigkeiten wieder intensiviert. Außerdem hat sie Investitionen erhöht, unter anderem für die beiden Großprojekte Gepäcksortieranlage und landseitige Passagierflächen. Der Architekturwettbewerb für das künftige Dock A mit Tower und Dockwurzel konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Die Pistensanierung 10/28 sogar frühzeitig.

CEO Stephan Widrig wird Ende April die Flughafen Zürich AG verlassen. Nachfolger ist Lukas Brosi, derzeit CFO des Unternehmens. Bild: Flughafen Zürich AG

Das internationale Geschäft mit Fokus auf die Märkte Indien und Lateinamerika etabliere sich weiter als eigenständiges Geschäftsfeld. Es habe sich als sehr robust erwiesen, so die Zürcher weiter. Das größte Auslandprojekt des Unternehmens ist der Noida International Airport nahe der indischen Hauptstadt Delhi. 2022 wurden die Aufträge für den Bau der Infrastruktur sowie verschiedene Betriebskonzessionen erteilt. Die Bauarbeiten haben begonnen und die Fertigstellung soll Ende 2024 sein.

Positiver Ausblick für laufendes Jahr

Die Flughafen Zürich AG erwartet, dass sich der Luftverkehr in den kommenden Jahren weiter erholen wird. Rund 26 Millionen Passagiere prognostizieren die Verantwortlichen allein für das bereits laufende Bilanzjahr 2023. Und besonders erfreulich aus Aktionärssicht. Das positive Jahresergebnis 2022 und die Rückkehr in die Gewinnzone lässt wieder die Auszahlung einer Dividende zu. Der Verwaltungsrat hat entsprechend bestätigt, die bisherige Ausschüttungsquote von rund 40 Prozent des um Sondereffekte bereinigten Reingewinns beizubehalten.

Außerdem wird es um eine Zusatzdividende aus den Kapitaleinlagereserven ergänzt. Beantragt wurde die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in der Höhe von 2,40 Franken pro Aktie. Dazu kommt eine Zusatzdividende von 1,10 Franken pro Aktie. Des Weiteren steht in diesem Jahr der 75. Flughafen-Geburtstag auf dem Programm, der Anfang September mit einem dreitägigen Fest gefeiert werden soll.