Mann vom Triebwerk am Flughafen Bergamo eingesogen – Flugbetrieb zeitweise eingestellt

Am Flughafen Bergamo kam es zu einem tödlichen Vorfall: Ein Mann wurde vom Triebwerk eines Airbus A319 der Volotea angesaugt. Die Polizei ermittelt.
Am Dienstagvormittag, 8. Juli 2025, kam es am norditalienischen Flughafen Bergamo-Orio al Serio zu einem tragischen Zwischenfall: Ein Mann wurde vom Triebwerk eines Airbus A319 der Fluggesellschaft Volotea angesaugt und tödlich verletzt. Infolge des Vorfalls wurde der gesamte Flugbetrieb am drittgrößten Flughafen Italiens für rund anderthalb Stunden eingestellt. Die Polizei ermittelt.
Wie die Flughafenbetreiber mitteilten, wurde der Betrieb gegen 10.20 Uhr aufgrund eines „Zwischenfalls auf der Rollbahn“ unterbrochen. Zahlreiche Flüge wurden zunächst gestrichen oder auf umliegende Airports wie Mailand-Malpensa, Bologna oder Verona umgeleitet. Gegen 12 Uhr wurde der Betrieb wieder aufgenommen.
Flughafen Bergamo: Mann rannte gezielt zum Flugzeug
Nach bisherigen Informationen ereignete sich das Unglück, als die Volotea-Maschine mit dem Kennzeichen EC-MTF zur Startbahn rollte. Der Airbus A319 war zuvor als Flug V7-3510 aus dem spanischen Oviedo (Aeropuerto de Asturias) gelandet und sollte als Flug V7-3511 dorthin zurückkehren.
Die Identität des Opfers ist inzwischen bekannt: Es handelt sich um einen 35-jährigen Mann. Laut italienischen Medienberichten soll er sich zunächst mit dem Auto in der Nähe des Terminals aufgehalten, dieses mit offener Tür verlassen und anschließend eine Sicherheitstür zum Vorfeld aufgestoßen haben. Er rannte offenbar gezielt in Richtung der Flugzeuge. Ein Suizid wird derzeit nicht ausgeschlossen.
Ursache des Vorfalls wird untersucht
Ein Sprecher des Flughafens erklärte, dass die Ursache des Vorfalls derzeit von den zuständigen Strafverfolgungsbehörden untersucht werde. Auch die Feuerwehr war im Einsatz. Der betroffene Airbus wurde nach dem Unglück außer Dienst gestellt, eine offizielle Stellungnahme der Fluggesellschaft liegt bislang nicht vor.
Der Flughafen Bergamo-Orio al Serio, offiziell auch als Mailand-Bergamo bekannt, liegt rund eine Autostunde nordöstlich von Mailand und dient vor allem als Drehkreuz für Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Volotea. Mit über 15 Millionen Passagieren pro Jahr zählt er zu den wichtigsten Airports Italiens.
Ein ähnlicher Vorfall hatte sich 2024 am Flughafen Amsterdam-Schiphol ereignet, als ein Mitarbeiter bei KLM Cityhopper in das Triebwerk einer Embraer E190 geriet und ums Leben kam. Auch in diesem Fall deuteten die Ermittlungen auf einen Suizid hin.