Etwa 750 000 Passagiere haben in der abgelaufenen Wintersaison den Flughafen Salzburg genutzt, um diverse Skigebiete zu erreichen. Das stellte eine logistische Herausforderung für den Airport dar.

Es ist stets ein Kommen und Gehen der Jets der Boeing- 737- und-A320-Familien, sei es für Flüge von TUI, SAS, Icelandair oder Finnair. Rund 25 Airlines sind es, die vor allem Skifahrer an den Samstagen im Winter in die Mozartstadt transportieren. Die Gäste werden dann von dort aus mit Bussen in die Skigebiete Salzburgs, Tirols oder Kärntens gebracht. An jenem Samstag im Februar, an dem sich AERO INTERNATIONAL selbst ein Bild vor Ort gemacht hat, waren es exakt 96 Landungen und 96 Starts. Aber es waren auch schon mal mehr, nämlich jeweils 120 Take-offs und Landings.

Kapazitätsgrenze am Salzburg Airport ist variabel

„Damit sind wir aber schon an der Kapazitätsgrenze, vor allem wenn das Wetter schlecht ist“, sagt Gernot Toiflhart, stellvertretender Leiter Ground Handling am Flughafen Salzburg. Der Trend ist gegenwärtig: mehr Passagiere dank voller Auslastung, bei etwas weniger Flugfrequenzen. Der Wintercharter der abgelaufenen Saison begann am 23. Dezember mit 70 Landungen und dauerte bis zur zweiten Aprilwoche an.

Eine Maschine von Eurowings am Flughafen Salzburg. Bild: Pixabay

Toiflhart ist seit 2001 im Ground Handling tätig und weiß, wovon er spricht. Vor allem wenn es nicht so läuft wie geplant. „Bei Rückenwind kommen die Flugzeuge schon mal 15 bis 20 Minuten früher. Das kann dann schwierig werden, weil die Parkposition nicht verfügbar ist“, meint er und erklärt weiter: „Wir haben 14 Parkpositionen für die Flugzeuge. Wenn die voll sind und die Jets nicht recht- zeitig starten können, weil der Bustransfer nicht da ist, dann kommt es zu Verspätungen. Und das ist eine Herausforderung.“

Salzburg Airport kämpft mit Schnee, Glätte und Eis

Hinzu kommt das Wetter. Wenn es zu schneien beginnt, muss rasch die Enteisung hochgefahren werden. „Dann benötigen wir einen Enteisungskoordinator, vier Fahrzeuge und rund zehn Mitarbeiter. Und dann kommt auch noch die Schneeräumung hinzu“, so Toiflhart.

Generell aber sei der Winter 2023/24 operationell überraschend gut verlaufen. Wettertechnisch waren die ersten Samstage von Schneefall und vielen Flugzeugenteisungen geprägt. Probleme verursachte dieses Jahr eine Großbaustelle auf der Tauernautobahn, durch die manche Passagiere nicht recht- zeitig zum Airport kamen.

Winter-Chaos bleibt in Erinnerung

Zusätzlich zum Stammpersonal werden Aushilfen rekrutiert, von denen manche schon zwei, drei Winter am Flughafen Erfahrungen gesammelt haben. Am Tag unseres Besuchs sind rund 70 Mitarbeiter auf dem Vorfeld tätig. Insgesamt fertigen rund 200 Mitarbeitende am Airport am heutigen Tag bis zu 30 000 Passagiere ab.

Können sich die Protagonisten auch an einen chaotischen Winter-Chartersamstag erinnern? Durchaus: „Das war der 8. Februar 2003“, sagt Nicolas Karres, Head of Ground Hand- ling. Was damals passiert war? 36 Stunden permanenter Schneefall, die Zufahrtstraßen zum Airport waren nicht gut geräumt, und ein mit Flugzeugenteisungsmitteln beladener Lkw steckte im Stau. „Wir konnten kein Flugzeug mehr abfertigen, weil wir kein Enteisungsmittel mehr hatten. Eine Polizeieskorte musste den Lastwagen dann zum Airport geleiten“, so Karres.

Das Wetter macht was es will

Hinzu kommen andere Unwägbarkeiten: etwa Nebel in England, ein Fluglotsenstreik, verspätete Flüge – alles, was zwischen Salzburg und dem Abflugort einen Flugbetrieb beeinflussen kann. „Durch die lange Erfahrung wissen wir aber, wie wir unsere Struktur den Gegebenheiten anpassen können. Wir sind flexibel“, sagt Karres. In den rund vier Monaten der Skisaison fertigt der Airport mit 750 000 Passagieren einen großen Teil der rund 1,6 Millionen Reisenden seines Jahresaufkommens ab.

Text: Kurt Hofmann