München, 24.10.2017 Hin und wieder gibt es endlose Diskussionen über die Gefahr der Kondensstreifen. Viele Menschen denken, dass diese „Contrails“ oder auch „Chemtrails“ von der Regierung eingesetzt werden, um mithilfe von Flugzeugen giftige Chemikalien in der Atmosphäre zu verbreiten. Wer kennt es nicht? Viele langgezogene weiße Streifen am Himmel. Mal sind sie lange zu sehen, […]

München, 24.10.2017

Hin und wieder gibt es endlose Diskussionen über die Gefahr der Kondensstreifen. Viele Menschen denken, dass diese „Contrails“ oder auch „Chemtrails“ von der Regierung eingesetzt werden, um mithilfe von Flugzeugen giftige Chemikalien in der Atmosphäre zu verbreiten.

Wer kennt es nicht? Viele langgezogene weiße Streifen am Himmel. Mal sind sie lange zu sehen, mal verschwinden sie in wenigen Sekunden. Wie entstehen diese und werden sie tatsächlich eingesetzt, um das Klima zu manipulieren?

Quelle Video: LouB747, YouTube

Damit Kondensstreifen entstehen können, müssen viele Faktoren gegeben sein. Die wichtigste Rolle bei der Entstehung spielt die Luft. Diese muss extrem kalt ( ca. -40 C° bis -50C°) und sehr feucht sein. Diese Temperatur findet man meistens in großen Höhen, in denen Verkehrsflugzeuge fliegen. Ein Flugzeug erzeugt beim Betrieb der Turbinen neben sehr heißen Abgasen auch Wasserdampf. Das Gemisch wird schließlich hinten aus dem Triebwerk ausgestoßen. Aufgrund der kalten Luft verwandeln sich die Wasserteilchen in Eiskristalle, die hinter dem Flugzeug in Form einer streifenartigen Wolke sichtbar werden. Diesen Vorgang nennt man Sublimation.

Die Dauer der Contrails hängt von der Luftfeuchtigkeit ab. Je mehr Feuchtigkeit die Luft enthält, desto länger bleiben die Eiskristalle mit den Wasserteilchen der Luft in Verbindung, so können sie bis zu mehreren Stunden am Himmel sichtbar sein. Bei einer geringen Luftfeuchtigkeit haben die Kondensstreifen dementsprechend nur eine kurze Lebensdauer und verschwinden wieder nach einigen Sekunden.

Warum nicht jedes Flugzeug Contrails hinterlässt, liegt an dem einfachen Grund, dass alle Luftfahrzeuge in verschiedenen Höhen unterwegs sind. In niedrigen Höhen ist die Temperatur zu hoch, um eine Sublimation herbeizuführen. Deshalb sind Kondensstreifen meistens in großen Höhen zu sehen. Eine Ausnahme zeigt folgendes Video: Hier entstehen die Contrails bereits beim Start, da die Temperatur am Flughafen -45C° beträgt:

Quelle Video: Dmitry Belov, YouTube

Für uns Menschen stellen Kondensstreifen keine Gefahr dar, da diese die gleiche Funktion haben, wie Wolken. Im Endstadium ähneln sie oft den Zirrus-Wolken und besitzen keinerlei chemische Zusatzstoffe.

Quelle: Boger, Aeroscope