Warschau (dpa)– Zehn Jahre nach der Flugzeug-Katastrophe von Smolensk hat Polens Regierung von Russland erneut die Herausgabe des Wracks der Tupolew T-154 gefordert. Eine entsprechende diplomatische Note habe man an Moskau gerichtet, teilte das Außenministerium in Warschau am Freitag per Twitter mit. «Keine Norm des internationalen Rechts ist Grundlage dafür, dass Russland das Eigentum Polens […]

Zehn Jahre nach der Flugzeug-Katastrophe von Smolensk hat Polens Regierung von Russland erneut die Herausgabe des Wracks der Tupolew T-154 gefordert. Eine entsprechende diplomatische Note habe man an Moskau gerichtet, teilte das Außenministerium in Warschau am Freitag per Twitter mit. «Keine Norm des internationalen Rechts ist Grundlage dafür, dass Russland das Eigentum Polens weiter behält.»

Beim Absturz der polnischen Regierungsmaschine im Landeanflug auf das russische Smolensk am 10. April 2010 waren 96 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Präsident Lech Kaczynski. Ermittlungen zur Absturzursache dauern sowohl in Polen als auch in Russland weiter an. Russland hält das Wrack weiter unter Verschluss. Polnische Ermittler dürfen es nur unter russischer Aufsicht begutachten.

Bereits im Oktober 2018 hatte die Parlamentarische Versammlung des Europarats Russland aufgefordert, Polen das Wrack zurückzugeben. Laut dem Chicagoer Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt müsse das Land, in dem sich das Unglück ereignet habe, die Überreste des Flugzeugs aushändigen, sobald die technischen Untersuchungen zur Unfallursache abgeschlossen seien. Russland hat aber bislang argumentiert, dass ein strafrechtliches Verfahren zu dem Absturz noch laufe. Die Fragmente des Wracks dienten als Beweisstück und könnten daher nicht herausgegeben werden.

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