Dem Eurofighter-Konsortium droht eine bittere Niederlage. In einem Bieterwettstreit um die Lieferung von Kampfflugzeugen an Südkorea sollen die Europäer aus dem Rennen sein. EADS will das nicht bestätigen, räumt aber ein «unkonventionelles Angebot» ein. Seoul/Paris (dpa) – Das Eurofighter-Konsortium ist nach Medienberichten vom Rennen um einen Auftrag aus Südkorea für 60 Kampfflieger ausgeschlossen worden. Es seien Anforderungen für das Angebot von […]

Dem Eurofighter-Konsortium droht eine bittere Niederlage. In einem Bieterwettstreit um die Lieferung von Kampfflugzeugen an Südkorea sollen die Europäer aus dem Rennen sein. EADS will das nicht bestätigen, räumt aber ein «unkonventionelles Angebot» ein.

Seoul/Paris (dpa) – Das Eurofighter-Konsortium ist nach Medienberichten vom Rennen um einen Auftrag aus Südkorea für 60 Kampfflieger ausgeschlossen worden. Es seien Anforderungen für das Angebot von der Gruppe, an der der Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS beteiligt ist, nicht erfüllt worden, berichteten verschiedene südkoreanische Medien am Sonntag unter Berufung auf Regierungsbeamte in Seoul. Damit bleibe Boeing mit der F-15 Silent Eagle als einziger Bewerber um den Auftrag im Wert von 8,3 Billionen Won (5,6 Mrd Euro) übrig.

EADS zeigte sich überrascht. «Das sind Mediengerüchte, die wir nicht bestätigen», sagte ein Sprecher der Rüstungssparte Cassidian der dpa. Das Unternehmen habe ein unkonventionelles, aber ausschreibungskonformes und hochattraktives Angebot vorgelegt. Es stelle eine haushoch überlegene Lösung für Südkorea dar, von der auch die Steuerzahler des Landes profitierten.

Die koreanische Behörde für Rüstungsbeschaffung (DAPA) erklärte hingegen, ein Bewerber sei aufgrund von «Fehlern in den Angebotsdokumenten» disqualifiziert worden. Details nannte die Behörde jedoch nicht. Die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, das Konsortium habe die Zahl der teureren Doppelsitzer, die die Ausschreibung vorgesehen habe, von 15 auf sechs reduziert. Damit sollte die Preisvorgabe eingehalten werden.

Die F-35 Lightning II von Lockheed Martin war nach Medienberichten schon vorher nicht mehr im Rennen, weil das Angebot des Herstellers, der ursprünglich mitgeboten hatte, über der Preisvorgabe gelegen hatte.