Frankfurt/Main (dpa) – Offizieller Anlass der mittlerweile zwölf Pilotenstreiks bei der Lufthansa ist immer die Übergangsversorgung für die rund 5400 Piloten im Konzerntarifvertrag der Lufthansa bis zur Rente. Dabei geht es weniger um die Höhe der Zahlungen – derzeit 60 Prozent der vorherigen Bruttobezüge ohne Zulagen – sondern mehr um die Frage, wann die einzelnen […]

Frankfurt/Main (dpa) – Offizieller Anlass der mittlerweile zwölf Pilotenstreiks bei der Lufthansa ist immer die Übergangsversorgung für die rund 5400 Piloten im Konzerntarifvertrag der Lufthansa bis zur Rente. Dabei geht es weniger um die Höhe der Zahlungen – derzeit 60 Prozent der vorherigen Bruttobezüge ohne Zulagen – sondern mehr um die Frage, wann die einzelnen Piloten mit dem Fliegen aufhören können. In der Regel kommen sie dann bis zur gesetzlichen Rente auf ein Jahreseinkommen von 124 000 Euro brutto.

Lufthansa hat den Plan aufgegeben, das frühestmögliche individuelle Eintrittsalter in den Vorruhestand von jetzt 55 auf 60 Jahre zu erhöhen. Dennoch hält sie daran fest, dass das durchschnittliche Alter, ab dem neue Vorruheständler Frührente beziehen können, von derzeit 58 auf 61 Jahre steigen soll. Zuletzt wurde laut Unternehmen ein Wert von 59,5 Jahren erreicht. Heftig umstritten ist die Frage, ob auch neu eingestellte Piloten in den Genuss der Frührenten kommen sollen. Lufthansa will den Neulingen eine Eigenfinanzierung zumuten.

Im Hintergrund stehen die Fragen nach Gehaltserhöhungen und der zukünftigen Firmenpolitik. Während der Konflikt um die Gehälter lösbar scheint, sieht die VC die Pläne des Managements ausgesprochen kritisch, im Konzern den Bereich der Billigfliegerei auszubauen. Das schaffe unter den Piloten ein Zweiklassensystem, lautet die Kritik.