Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer, und der ebenfalls brasilianische Logistiker Correios, planen eine enge Luftfracht-Allianz. Sie soll, neben Embraer E-Jet-Frachtern, auch den bislang rein militärisch eingesetzten Transporter C-390 Millennium umfassen. 

Die Embraer C-390 wurde von vornherein für Transport- und Logistikaufgaben im Militärbereich spezialisiert. Für diese Aufgaben verfügt sie, wie die meisten Militärtransporter, über eine Heckklappe zur Be- und Entladung von sperriger Fracht. Interessant ist, dass die C-390 zunächst eine kommerzielle Zulassung der brasilianischen Zivilluftfahrtbehörde in Übereinstimmung mit dem Verkehrsflugzeug-Standard des FAA 14 CFR Part 25 erhielt, die erst im Anschluss daran um den militärischen Part erweitert wurde. Einem zivilen Einsatz stünde demnach von Zulassungsseite keine Hürde im Weg. 

C-390 mit ziviler Zulassung

Laut Hersteller verfügt die C-390 über einen Laderaum von bis zu 18,50 Meter Länge, wenn man die Laderampe mitrechnet. Der Frachtraum ist im vorderen Bereich 2,95 Meter, und im hinteren Bereich 3,20 Meter hoch. In die Millennium können Frachtstücke mit einer Breite von bis zu 3,45 Meter geladen werden. Die maximale Nutzlast liegt bei 26 Tonnen.

Angetrieben wird die C-390 von zwei IAE-V2500-Fantriebwerken, die unter anderem eine Antriebsvariante des Airbus A320ceo sind, und auch bei der McDonnell Douglas MD-90-30 zum Einsatz gelangten. 

Zu schwer für kommerziellen Einsatz?

Immer wieder gab es Versuche Militärtransporter auch zivil zu nutzen. So flog die französische Post zeitweise mit C-160 Transall, und diverse Frachtairlines mit Lockheed L-100 – der zivilen Version der legendäre Hercules. Auch ist eine Boeing C-17 in den Farben der Qatar Airways unterwegs – jedoch nicht in deren Auftrag. 

Dass diese Einsätze meist nur von kurzer Dauer waren, oder auf ein sehr spezielles Aufgabengebiet beschränkt sind, liegt einerseits an der unterschiedlichen Konfiguration der Frachträume eines Zivil- und Militärflugzeugs. Andererseits an den höheren Strukturgewichten einer Militärmaschine. Schließlich muss diese auch Landungen auf unbefestigten Pisten verkraften – im Gegensatz zu einem auf Effizienz getrimmten Zivilfrachter.