SunExpress erweitert sein Streckennetz und investiert in neue Flugzeuge. Welche Ziele die Airline bis 2035 verfolgt und was das für Passagiere bedeutet.

Die Ferienfluggesellschaft SunExpress, ein Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines, befindet sich auf einem guten Wachstumskurs. Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums der Airline sprach CEO Max Kownatzki über die Expansion in neue Märkte, die zunehmende Flottengröße und die Positionierung als „Value Carrier“.

Erfolgreiche Expansion nach Großbritannien und Irland

Ein zentraler Bestandteil der Wachstumsstrategie von SunExpress ist die Erschließung neuer Märkte, insbesondere im Vereinigten Königreich. „Wir hatten einen sehr erfolgreichen Markteintritt im Vereinigten Königreich“, betonte Kownatzki. „Während wir im Sommer 2022 mit fünf Flughäfen und rund 340.000 angebotenen Sitzplätzen gestartet sind, werden es in den nächsten zweieinhalb Jahren insgesamt elf Flughäfen mit mehr als 1,4 Millionen Sitzplätzen sein. Das zeigt, dass es weiterhin Märkte gibt, in die wir expandieren können.“

Auch Irland rückt zunehmend in den Fokus der Airline. „Ein weiteres Beispiel ist Irland. Wir bieten bereits Flüge dorthin an und werden in diesem Jahr Cork in unser Streckennetz aufnehmen“, so Kownatzki.

Stetige Flottenvergrößerung und Investitionen in neue Flugzeuge

Parallel zum Ausbau des Streckennetzes wächst auch die Flotte von SunExpress. „Unsere Flotte wächst kontinuierlich. Im vergangenen Sommer hatten wir 77 Flugzeuge, ein Jahr zuvor waren es 66. Aktuell sind wir bei 85 Flugzeugen. Unser Ziel ist es, bis 2035 auf 166 Maschinen zu wachsen.“

Dabei setzt SunExpress weiterhin auf die Boeing 737 MAX. „Wir haben derzeit 132 Boeing 737 MAX bestellt – darunter 42 Flugzeuge aus einer früheren Bestellung und 90 aus einer neueren Order. Wir prüfen zudem den Einsatz der Boeing 737 MAX 10, die uns eine höhere Sitzplatzkapazität bietet.“

Und: „Von den 166 neuen Flugzeugen wären 23 Exemplare Ersatz für ältere Modelle. Das zeigt, dass es sich größtenteils um echtes Wachstum handelt.“

SunExpress als Value Carrier: Mehr als nur ein Low-Cost-Angebot

SunExpress sieht sich nicht als klassische Billigfluggesellschaft, sondern als „Value Carrier“ – eine Airline, die günstige Preise mit zusätzlichen Services kombiniert, „aber dennoch preislich wettbewerbsfähig bleibt“, erklärte Kownatzki. „Wir bieten zum Beispiel freie Mittelsitze, Golf- und Premium-Pakete sowie eine besondere Bordhospitality an.“

April 2020 CEO der SunExpress – dem deutsch-türkischen Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines.
Max Kownatzki ist seit April 2020 CEO der SunExpress – dem deutsch-türkischen Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines. Bild: Fethi Izan/SunEpress

Diese strategische Positionierung erlaubt es SunExpress, sowohl preisbewusste Reisende als auch Kunden mit höheren Komfortansprüchen anzusprechen. „Während unsere Kosten zweistellig steigen, passen wir die Ticketpreise nur in geringem Umfang an. Aufgrund des harten Wettbewerbs können wir diese Kosten nicht vollständig an unsere Passagiere weitergeben. Wir müssen also weiterhin kosteneffizient wirtschaften und gleichzeitig unseren Kunden Mehrwert durch Service und Zusatzangebote bieten“, so der CEO.

Marktführer an der türkischen Riviera

Die Türkei bleibt das Herzstück des SunExpress-Streckennetzes. „Unser Kernmarkt bleibt die türkische Riviera, weshalb wir oft als ‚Antalya Express‘ bezeichnet werden“, so Kownatzki. „Unser Marktanteil liegt je nach Region zwischen 38 und 40 Prozent.“

Besonders in Nordrhein-Westfalen gibt es eine enorme Nachfrage nach Flügen in die Türkei. „Wir haben sieben tägliche Flüge von Düsseldorf nach Antalya und sechs weitere ab Köln – zwei Städte, die praktisch ineinander übergehen.“

Fazit: Wachstum mit klarer Strategie

SunExpress setzt weiter auf Expansion und eine Positionierung als Value Carrier. Die Airline bleibt damit einer der wichtigsten Ferienflieger Europas und bietet ein stetig wachsendes Netzwerk mit Fokus auf Service und Preis-Leistungs-Verhältnis.