Magie in Taiwan: Glühwürmchen, Tee und Zugromantik im Alishan-Nationalpark

Glühwürmchen im Nachtwald, uralte Bäume im Alishan-Nationalpark und Teeplantagen: Ein Reisebericht aus Taiwans faszinierender Bergwelt.
Es gibt Momente im Leben, die einfach unbeschreiblich schön sind. Die man auch nicht per Handykamera einfangen kann, da sie so einzig und zerbrechlich sind, dass man sie einfach nur mit offenen Augen genießen kann.
So ein Moment offenbarte sich an einem Abend in Taiwan, bei einem geführten Rundgang um die Long Yun Leisure Farm. Sie liegt in rund 2000 Meter Höhe, 25 Kilometer von dem auch über die nationalen Grenzen Taiwans bekannten Alishan National Forest entfernt. Als es dunkel wurde, begann die Wanderung in den nah gelegenen Wald – der bereits nach einer kurzen Strecke anfing auf wundersame Weise zu leuchten. Tausende Glühwürmchen umschwirrten die Wandergruppe und verliehen den umgebenden Lichtungen und Bäumen einen geradezu magischen Glanz. Ein Moment, den ich niemals mehr in meinem Leben vergessen werde.
Giganten im Wald: Die Mammutbäume von Alishan
Nicht weniger romantisch und ebenso beeindruckend sind die bis zu 900 Jahre alten Mammutbäume im Alishan National Park, die man nach einem Spaziergang in Baumwipfelhöhe auf Waldpfaden bestaunen kann.
Zeitreise auf Schienen: Mit der Alishan Railway
Den Ausgangspunkt der Tour erreicht man nach einer kurzen Fahrt mit der historischen Alishan Mountain Railway. Sie wurde von den japanischen Besatzern Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, um gefällte Zedernbäume zu den Häfen zu transportieren und von dort aus per Schiff nach Japan zu verfrachten.
Mit dem Bau der Bahn und den Holzfällarbeiten ist eine tragische Geschichte verbunden. Wurden doch dafür in den Bergen wohnende Ureinwohner Taiwans von den Japanern versklavt und unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen.
Genuss in den Bergen: Teeplantage Lin Yuan
Den krönenden Abschluss dieser faszinierenden Reise bildete der Besuch der Teefabrik und Teeplantage Lin Yuan in dem Dorf Shizhuo. In einer Höhe zwischen 1200 und 1700 Meter gedeihen hier der weltbekannte Oolong-Tee sowie viele andere Sorten, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Handel erhältlich sind.
Die besondere Lage hat ihre eigenen, einzigartigen Vorteile für den Anbau von gutem Tee. Der Temperaturunterschied beträgt etwa zehn Grad, bei ausreichender relativer Luftfeuchtigkeit. Im Sommer liegt die Höchsttemperatur selten über 25 Grad. Die Teeblätter altern daher nicht, weil sie zu schnell wachsen – und der Tee schmeckt mild und nicht bitter.
Abschied mit Stil: Rückfahrt & Lounge-Erlebnis
Mit einer Zugfahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug Taiwan High Speed Rail vom Bahnhof Chiayi nach Taoyuan, gefolgt von einer kurzen Strecke per U-Bahn zum Flughafen, endeten vier faszinierende Tage auf Taiwan.
Ein leckeres Essen und eine erfrischende Dusche in der Infinity Lounge von Eva Air, kurz vor dem Abflug von BR 71 nach München, rundeten das Programm ab. An dieser Stelle nochmals einen ganz herzlichen Dank an Eva Air, an die Tourismusorganisation Taiwans und den Tourguide Salomé Lee für die Planung und Durchführung dieser kurzen, sehr informativen Reise.
Schauen Sie sich hier die Bildergalerie zur Reise an: