Amazon steigt mit dem Projekt Kuiper ins globale Internetgeschäft ein und hat 27 Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn geschossen.

Jeff Bezos macht nun Elon Musk auch in Sachen globales Internet Konkurrenz.

Die United Launch Alliance (ULA) brachte 27 Satelliten für Project Kuiper in eine niedrige Erdumlaufbahn. Das Ziel: Menschen auf der ganzen Welt – ob in ländlichen Regionen, entlegenen Gebieten oder an Bord von Flugzeugen – mit schnellem, zuverlässigem Internet zu versorgen.

Der Start erfolgte mit einer Atlas-V-Rakete von Cape Canaveral in Florida und markiert den operativen Beginn der ersten Satellitenkonstellation von Kuiper. In den nächsten Jahren sollen über 3.200 Satelliten folgen.

Schnelles Internet auch über den Wolken: Kuiper für die Luftfahrt

Ein zentrales Anwendungsfeld der neuen Kuiper-Satelliten ist die Versorgung von Verkehrsflugzeugen mit leistungsfähigem Breitband-Internet. Durch die niedrige Umlaufbahn der Satelliten profitieren Fluggesellschaften und Passagiere von einer deutlich geringeren Latenzzeit und stabileren Verbindungen als bei bisherigen Satellitenlösungen in höheren Orbits.

Amazon arbeitet hierfür bereits mit Partnern aus der Luftfahrtindustrie zusammen, um die Kuiper-Technologie in die bordeigenen Kommunikationssysteme zu integrieren. Die neue Infrastruktur könnte das Inflight-Entertainment revolutionieren – von Videostreaming über VPN-Zugänge bis hin zu stabilen Videoanrufen während des Flugs.

Um die schwerste Kuiper-Nutzlast bisher ins All zu bringen, wurde die Atlas-V-Rakete in ihrer stärksten Konfiguration gestartet – mit fünf Feststoffboostern und einer extra großen Nutzlastverkleidung. Nach dem Aussetzen in rund 450 Kilometern Höhe steigen die Satelliten mithilfe ihrer Antriebssysteme auf ihre Zielhöhe von 630 Kilometern.

Von dort aus umkreisen sie die Erde alle 90 Minuten mit einer Geschwindigkeit von über 27.000 km/h. Der Betrieb wird zentral vom Kuiper-Kontrollzentrum in Redmond, Washington, überwacht.

Internet in Flugzeugen: Der Ausbau der Kuiper-Konstellation läuft auf Hochtouren

Mit KA-01 beginnt eine ganze Serie weiterer Starts. Amazon hat bereits mehr als 80 Raketenstarts mit ULA, Arianespace, SpaceX und Blue Origin vertraglich gesichert. Die nächste Mission, KA-02, wird erneut mit einer Atlas V erfolgen.

Die gesammelten Erfahrungen aus KA-01 fließen direkt in die Verbesserung von Produktion, Integration und Betrieb der folgenden Satelliten ein – mit dem Ziel, schon bald den Regelbetrieb aufzunehmen.