Einen Tag nach dem schweren Unglück hat die Untersuchung der Wrackteile begonnen, auch ein Team von Airbus ist vor Ort. Wie konnte es zu diesem Crash kommen?

Am Dienstag, 2. Januar, gab es schreckliche Bilder aus Tokio zu sehen. Ein Airbus A350-941 der Japan Airlines (JAL), mit dem Kennzeichen JA13XJ, war bei der Landung am Flughafen Tokio-Haneda mit einer Dash 8 der japanischen Küstenwache kollidiert. Der Airbus ging dabei auf der Landebahn in Flammen auf. Alle 367 Insassen und zwölf Besatzungsmitglieder konnten das Flugzeug rechtzeitig über eine Notrutsche verlassen, fünf von sechs Besatzungsmitgliedern der Küstenwache starben hingegen. Am heutigen Mittwoch hat die Untersuchung der Wrackteile begonnen, auch ein Team von Airbus ist angekündigt.

Auf dem Flughafen Tokio-Haneda sollen japanische Verkehrsbehörden mit der Untersuchung des tödlichen Unfalls begonnen haben. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, dass das Japan Safety Board, eine für schwere Unfälle mit Flugzeugen, Zügen und Schiffen zuständige Regierungsbehörde, die ausgebrannten Wrackteile unter die Lupe nehme.

Pilot des Airbus A350 soll Dash 8 bei der Landung nicht gesehen haben

Die genaue Ursache des Unglücks ist weiter unklar. Laut Medienberichten konnten der Flugschreiber und der Stimmenrekorder des Flugzeugs der Küstenwache geborgen werden. Der Kapitän des Airbus A350 soll eine Landeerlaubnis gehabt haben. In einer Pressekonferenz sagten Verantwortliche von Japan Airlines, dass der Pilot die Dash 8 der Küstenwache wohl nicht gesehen habe. AERO INTERNATIONAL Chefredakteur Thomas Borchert hat ein Interview bei der WELT zum Crash am Flughafen Tokio-Haneda gegeben und erklärt, wie es zu solch einem Unglück kommen kann:

Airbus bekundet Mitgefühl für alle Betroffenen

Der Flugzeughersteller Airbus hat auch auf den Vorfall reagiert und bekundet in einer Mitteilung sein Mitgefühl für alle Betroffenen. Die über 369 Passagiersitze verfügende A350 wurde erst im November 2021 an Japan Airlines ausgeliefert. Bei dem Unfall handelt es sich um den weltweit ersten größeren Zwischenfall mit einem Airbus A350. Ein Team von Airbus soll aus Frankreich und Großbritannien anreisen, denn dort wurden das Flugzeug und die Triebwerke des A350 gebaut.

Die Dash8-300 der japanischen Küstenwache trug die Kennung JA722A. Sie wurde 2009 an die Behörde ausgeliefert und hatte 7565 Flugstunden auf insgesamt 1700 Flügen.

 

Die Flugesellschaft JAL strich am Dienstag mehr als 40 Inlandsflüge. Selbstverständlich seien Änderungen und Rückerstattungen kostenlos, teilte die Airline auf X (ehemals Twitter) mit. Auch die All Nippon Airways (ANA) sagte mehrere Flüge ab.