Stephan Gemkow verlässt Lufthansa
Duisburg Mit einer neuer Führungsspitze zieht der Familienkonzern Haniel einen Schlussstrich unter die Personalquerelen der Vergangenheit. Nachdem an der Spitze der Handelstochter Metro seit Jahresanfang ein Neuer sitzt, übernimmt nun bei Haniel ein Lufthansa-Manager das Ruder. Der Familienkonzern Haniel bekommt einen neuen Chef: Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow werde Jürgen Kluge an der Spitze des Unternehmens ablösen, […]
Duisburg
Mit einer neuer Führungsspitze zieht der Familienkonzern Haniel einen Schlussstrich unter die Personalquerelen der Vergangenheit. Nachdem an der Spitze der Handelstochter Metro seit Jahresanfang ein Neuer sitzt, übernimmt nun bei Haniel ein Lufthansa-Manager das Ruder.
Der Familienkonzern Haniel bekommt einen neuen Chef: Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow werde Jürgen Kluge an der Spitze des Unternehmens ablösen, teilten Haniel und Lufthansa am Mittwoch mit und bestätigten einen Bericht der Online-Ausgabe des „Manager Magazins“. Bei der Lufthansa hatte der 52-jährige Gemkow um eine vorzeitige Entlassung aus seinem Arbeitsvertrag gebeten. Wann genau er sein neues Amt antreten kann, ist noch offen.
Gemkow ist seit dem 1. Juni 2006 Vorstandsmitglied Finanzen Aviation Services der Deutschen Lufthansa AG. Er bat den Aufsichtsrat um eine Entbindung aus seinem Arbeitsvertrag, um „persönliche Karrierechancen“ wahrnehmen zu können. Das Präsidium des Kontrollgremiums schlägt dem Aufsichtsrat für seine Sitzung am 7. Mai vor, die Vorstandstätigkeit von Gemkow in gegenseitigem Einvernehmen vorzeitig zu beenden.
Mit der Ernennung von Gemkow und dem Abtritt von Kluge beginnt bei dem Duisburger Unternehmen ein neuer Abschnitt. Der Mischkonzern, der unter anderem mehrheitlich an dem Pharmahändler Celesio und mit gut einem Drittel an dem Handelsriesen Metro beteiligt ist, und sein Vorstandsvorsitzender Kluge hatten im vergangenen Herbst wochenlang für Negativschlagzeilen gesorgt. Grund: Kluge hatte sich mit den Vorstandsvorsitzenden von Celesio und Metro überworfen. Der Bruch zwischen den Managern war nicht mehr zu kitten.
Im Sommer 2011 verließ Celesio-Chef Fritz Oesterle das Unternehmen. Wenig später begannen die Querelen bei der wichtigsten Haniel-Beteiligung Metro. Das Verhältnis zu dem damaligen Metro-Chef Eckhard Cordes (61) war zerrüttet, nachdem Kluge begonnen hatte, einen Nachfolger für Cordes zu suchen.
Im Oktober 2011 warf Cordes schließlich das Handtuch und erklärte entnervt, dass er seinen ein Jahr später auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Auch Kluge musste kurz darauf erkennen, dass er seinen Posten bei Haniel nicht mehr halten konnte. Den Vorsitz im Metro-Aufsichtsrat legte er zuerst nieder und wenig später kündigte an, dass er sich auch von seinem Amt als Haniel-Chef zurückziehen werde, sobald ein Nachfolger gefunden sei.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet. Celesio wird von dem früheren Beiersdorf-Manager Markus Pinger geführt. Bei der Metro sitzt seit Jahresbeginn Olaf Koch im Chefsessel. Mit dem künftigen Haniel-Chef teilt er schon zu Beginn eine Gemeinsamkeit: Ebenso wie dieser wechselte er vom Finanzressort auf den Posten des Vorstandsvorsitzenden.
Quelle: dpa