Alle seit 95 Jahren gebauten Triebwerke von Pratt & Whitney Canada haben eine Milliarde Flugstunden gesammelt. Was wird noch gefeiert?

Wie Pratt & Whitney Canada (P&WC) mitteilt, haben die seit Unternehmensgründung vor 95 Jahren gebauten Triebwerke zusammengerechnet rund eine Milliarde Flugstunden absolviert. Sie kommen in der Business Aviation, der Allgemeinen Luftfahrt, bei kommerziellen Turboprops, als Antrieb von Hubschraubern, bis hin zur Verwendung als APU-Hilfstriebwerke zum Einsatz.

PT6 von Pratt & Whitney Canada ist ein unverwüstlicher Motor

In dieser Zeit wurden laut P&WC mehr als 110.000 Motoren aller Muster produziert, von denen derzeit mehr als 66.000 bei über 16.000 Kunden in Betrieb sind.

Eines davon ist das schier unverwüstliche PT6, das auf eine sechzigjährige Geschichte und 500.000 Millionen Flugstunden zurückblicken kann. Die 64.000 hergestellten Turbinen kamen seit 1963 in über 155 verschiedenen Luftfahrtanwendungen, nicht nur als Antrieb von Turboprops, zum Einsatz.

De Havilland of Canada Twin Otter ist legendär

Legendär ist die seit 1965 gebaute, und exklusiv von zwei PT6 angetriebene De Havilland of Canada Twin Otter. Wie PW&C mitteilt, ist das heutige PT6 bis zu viermal leistungsfähiger, und einen um bis zu 20 Prozent besseren spezifischen Kraftstoffverbrauch als das ursprüngliche Triebwerk.

Seit ihrem Erstflug am 20. Mai 1965 ist die DHC-6 Twin Otter exklusiv mit Pratt & Whitney Canada PT6-Turboprops ausgerüstet. Foto: De Havilland of Canada Bild: De Havilland of Canada

Rosinenbomber für die Forschung

Mit je zwei PT6A-67R sind die beiden Forschungsflugzeuge des in Bremerhaven ansässigen Alfred-Wegener-Instituts (AWI) ausgerüstet. Bei „Polar 5“ und „Polar 6“ handelt es sich um zwei von Basler Turbo Conversions in Oshkosh, USA, zu Basler BT-67 umgebaute Douglas DC-3 aus den 40er-Jahren, die von dem darauf spezialisierten Unternehmen technisch für das 21. Jahrhundert fit gemacht wurden.

Unter anderem mit einem Glascockpit und dem Ersatz der alten Kolbenmotoren durch die PT6-Turboprops. Getreu dem seit Jahrzehnten geltenden Motto: „Es gibt keinen besseren Ersatz für eine DC-3 – als eine DC-3“, fliegen die beiden Propellerflugzeuge auf Forschungsmissionen in oft unzugänglichen, eisbedeckten Gebieten von Arktis und Antarktis. Der Einsatz der historischen Expeditionsmaschinen ist dabei ein unverzichtbares Element für eine erfolgreiche AWI-Mission.