München, 22. Juli 2014 Ein Deutscher sitzt jetzt im Non-Executive Board von easyJet: Dr. Andreas Bierwirth (43) war lange Jahre bei Tochtergesellschaften der Lufthansa – wie Germanwings und Austrian Airlines – und als Marketingchef bei Lufthansa selbst tätig. Jetzt ist er CEO bei T-Mobile Austria und engagiert sich ab sofort darüber hinaus bei dem erfolgreichen […]

München, 22. Juli 2014

Ein Deutscher sitzt jetzt im Non-Executive Board von easyJet: Dr. Andreas Bierwirth (43) war lange Jahre bei Tochtergesellschaften der Lufthansa – wie Germanwings und Austrian Airlines – und als Marketingchef bei Lufthansa selbst tätig. Jetzt ist er CEO bei T-Mobile Austria und engagiert sich ab sofort darüber hinaus bei dem erfolgreichen britischen Low Coster. Aeroscope hat ihn befragt:

Wie wird man in das Executive Board berufen und wie lange dauert das?

Es handelt sich hierbei um einen Selektionsprozess, der sich über mehrere Wochen und Monate hinzieht. Konkret bin ich sei Anfang des Jahres mit easyJet im Gespräch. Offenbar haben wir in dieser Zeit beidseitig recht gut zusammengefunden. 

Bedeutet dies Ihre Rückkehr in die Airline-Branche?

Nach zehn Jahren in der Airlineindustrie und nun über zweijähriger Abstinenz freut es mich natürlich, meine Erfahrungen auch in diesem Feld von der Seitenlinie wieder einbringen zu können. Aber es ist eben die Seitenlinie, denn mein berufliches Spielfeld ist und bleibt die Telekommunikation.

Für mich war der Schritt in die Telekommunikation eine der besten beruflichen Entscheidungen. Die neue Industrie ist der Motor der Digitalisierung und das gesamte Geschäftsmodell befindet sich in einer gewaltigen Transformation. Diese Entwicklung für T-Mobile Austria in einem der schwierigsten Telekommunikationsmärkte Europas voranzutreiben begeistert mich jeden Tag von Neuem. Und auch die ersten Früchte meines Wirkens beginnen sich zum zeigen. Dabei wird der Transformationsprozess in Österreich noch sicherlich drei Jahre andauern. Und diesen Weg würde ich gerne bis zum Ende gehen. Mein Spielfeld ist und bleibt somit ganz eindeutig die T-Mobile Austria.

Warum engagieren Sie sich bei easyJet?

Ich habe das Unternehmen für seine über Jahre sehr stringente strategische Ausrichtung an den engen Erfolgsfaktoren einer Low Cost Airline immer sehr respektiert und in Teilen auch als Vorbild genommen. Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens spricht zudem für sich. Besonders beeindruckt hat mich die Wandlung zu einem paneuropäischen Unternehmen in den letzten Jahren. Der britische Kern ist zwar zweifellos noch immer groß, aber auch in Frankreich, Italien und in der Schweiz hat das Unternehmen eine extrem starke Marktposition erzielen können. Faszinierend ist sicherlich auch der „E“-orientierte ganzheitliche Aufbau des Unternehmens, was auch in der Telekommunikation zu einem großen Thema geworden ist. Wie ohnehin der Austausch beider Industrien auch in anderen Themen sehr viel Wert bietet.

Wie sieht Ihr Tätigkeitprofil bei easyJet in etwa aus?

Als Non Executive Director in einem britischen Board bringe ich mich zwar etwas intensiver als ein typischer Aufsichtsrat ein. Die operative Führung des Unternehmens obliegt aber ausschließlich dem Vorstand. Einen besonderen Schwerpunkt meiner Person bildet neben der routinemäßigen Begleitung der Board-Themen die Mitwirkung im Safety Committee. Also ein eher betrieblicher als kommerzieller Schwerpunkt, auf den ich mich sehr freue.

Die Tätigkeit in einem kulturellen Raum außerhalb der deutschsprachigen Länder empfinde ich persönlich als große Bereicherung.

Ihre berufliche Vergangenheit liegt ja im Lufthansa-Konzern. Wechseln Sie damit das Lager?

Natürlich waren die 10 Jahre rund um den Lufthansa Konzern von Anfang bis zum Ende beruflich und emotional sehr intensiv … Und natürlich fühle ich mich gerade der Germanwings und der Austrian – also jenen Unternehmen für die ich eine direkte mehrjährige Verantwortung hatte – ganz besonders verbunden. Auch die Marke Lufthansa begeistert mich seit Kindestagen. Zudem sind doch einige persönliche Beziehungen auch noch heute vorhanden. In soweit bin ich froh, dass die Überschneidungen der Märkte zwischen easyJet und meiner Vergangenheit zwar an der ein oder anderen Stelle vorhanden aber insgesamt doch eher relativ gering sind. Ich wünsche der Lufthansa für die eigene Transformation das allerbeste. Deutschland braucht eine starke Lufthansa. Im Übrigen auch Österreich eine starke Austrian. Mein persönlicher Fokus liegt jetzt aber auf easyJet.

Herzlichen Dank, Herr Dr. Bierwirth!

aeroscope.de