RTX verzeichnet einen vielversprechenden Start ins Jahr. Der Nettogewinn wuchs im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX meldet einen erfolgreichen Start ins Jahr trotz Herausforderungen durch einen kostspieligen Rückruf von Tausenden Triebwerken, die in Airbus-Jets verbaut sind. Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 19,3 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn wuchs sogar um ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Dollar.

RTX übertrifft Analystenerwartungen

Trotz des Rückrufs und der damit verbundenen Belastungen übertraf RTX die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Der Konzern, zu dem auch Raytheon, Pratt & Whitney und Collins Aerospace gehören, konnte abseits von Sondereffekten solide Ergebnisse vorweisen. Allerdings reagierte die RTX-Aktie im vorbörslichen Handel in den USA kaum auf diese Nachrichten.

Ausblick für das laufende Jahr

Der zukünftige CEO von RTX, Chris Calio, gibt einen optimistischen Ausblick für das Jahr, trotz der Herausforderungen durch den Triebwerksrückruf. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 78 und 79 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 5,25 und 5,40 Dollar. Analysten prognostizieren bereits ein Ergebnis am oberen Ende dieser Spanne.

Pratt & Whitney und ihr deutscher Partner MTU kämpfen derzeit mit den Auswirkungen des Rückrufs von rund 3000 Triebwerken vom Typ Getriebefan. Dies hat zur Folge, dass Hunderte von Airbus-Flugzeugen für Monate am Boden bleiben müssen, insbesondere die beliebten Airbus-Mittelstreckenjets der A320neo-Familie. Der Rückruf betrifft auch den A220 von Airbus und den E2-Jet von Embraer.

RTX: Langwierige Reparaturen und hohe Kosten

RTX verwendet lange Zeit ein problematisches Metallpulver in den Turbinenscheiben der Triebwerke, was zu den Rückrufen führt. Die Reparaturen gestalten sich aufgrund der aufwendigen Arbeiten, begrenzten Kapazitäten und der Produktion von Ersatzteilen als langwierig und erstrecken sich über mehrere Jahre. Die Gesamtkosten des Rückrufs belaufen sich auf 6 bis 7 Milliarden Dollar, wovon RTX einen erheblichen Anteil trägt. Die Partnerfirma MTU aus München verbuchte ebenfalls hohe Sonderkosten und erlitt ihren ersten Jahresverlust in der 90-jährigen Konzerngeschichte.