München Das iPad als Steuergerät für die wichtigsten Instrumente der A-10 der DCS-Reihe. Vor einigen Tagen stellten wir eine App für Apple oder Android Pads vor, mit deren Hilfe man per Fingerzeig einige rudimentäre Eingaben bei den meisten Flugsimulatoren machen kann. In diesem Artikel geht es um eine App, die um Größenordnungen leistungsfähiger ist – […]

München

Das iPad als Steuergerät für die wichtigsten Instrumente der A-10 der DCS-Reihe.

Vor einigen Tagen stellten wir eine App für Apple oder Android Pads vor, mit deren Hilfe man per Fingerzeig einige rudimentäre Eingaben bei den meisten Flugsimulatoren machen kann. In diesem Artikel geht es um eine App, die um Größenordnungen leistungsfähiger ist – aber auch viel mehr kostet, ausschließlich für das iPad verfügbar ist und nur mit DCS: A-10C zusammenarbeitet. Für A-10- Hobbypiloten kann sie die „Arbeit“ aber sehr erleichtern.

Schon immer stießen Simulatorpiloten am Heim-PC schnell an die Grenzen ihrer Hardware. Ein ganzes Flugzeugcockpit muss in die engen Grenzen eines Bildschirms gepresst werden. Über die Jahre gab es hier natürlich einige Fortschritte wie HD-Bildschirme, auf denen viel mehr Platz hat. Oder verschiedene Lösungen, die es erlauben, sich in der virtuellen Welt per Kopfbewegung umzusehen. Neuere Simulationen erlauben es dann auch, die virtuellen Schalter direkt per Mausklick zu manipulieren. Dennoch ist die Bedienung eines Flugzeuges immer noch recht unnatürlich. Gerade bei komplexen Simulationen wie denen der DCS-Reihe, bei denen man doch recht viele Schalter sehr häufig betätigen muss, macht sich dies bemerkbar.

Etwas Abhilfe kann iControl schaffen. Es handelt sich hier um eine App, die eine ganze Reihe von Instrumenten der A-10C (DCS) auf dem iPad darstellt. Wenn man sich das iPad nun mit einer Halterung in die Nähe des Monitors stellt, so erhält man immerhin eine Anordnung, die dem Aufbau eines Cockpits immerhin ein wenig ähnelt und die Bewegungen etwas intuitiver macht als den Griff zur Maus oder Tastatur (oder dem aufwendig vorprogrammierten Flightstick).

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iControl DCS (Quellen: iControl DCS / SimHQ / Chris Frishmuth)

Bemerkenswert ist, dass iControl nicht nur Schalter anzeigt, die bei Betätigung irgendeine noch zu programmierende Funktion auslösen aber über ihren Status (z.B. „ein“ oder „aus“) selbst keinen Aufschluss geben, da sie genau genommen nur statische Bilder sind. Hier sind die Funktionen zum einen schon vorbelegt und zum anderen sieht man an der Stellung der Schalter, ob sie betätigt wurden. Hier erfolgt also – im Gegensatz zu vielen anderen vergleichbaren Produkten – eine Rückmeldung von der Simulation an das Pad.

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Funkgeräte und Kontrollleuchten (Quellen: iControl DCS / SimHQ / Chris Frishmuth)

Aber es wird noch interessanter: Nicht nur Schalter können betätigt werden und Rückmeldung geben, sondern auch verschiedene Displays und sonstige Anzeigen werden auf dem iPad in Echtzeit dargestellt.

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Navigationsgerät mit Anzeige (Quellen: iControl DCS / SimHQ / Chris Frishmuth)

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Auch die Multifunktionsdisplays sind komplett funktionsfähig (Quellen: iControl DCS / SimHQ / Chris Frishmuth)

Einige Anzeigen können auch mit der üblichen Multitouch-Zoom-Geste auf Vollbildgröße gezoomt werden. Das kann Sinn machen, wenn man kleine Details ablesen möchte.

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Eines der beiden Multifunktionsdisplays herangezoomt (Quellen: iControl DCS / SimHQ / Chris Frishmuth)

Zum Schluss noch einige technische Details:

Die iPad App wird per Netzwerk mit dem PC verbunden. Auf diesem PC muss ein mitgeliefertes Serverprogramm installiert werden. Dieses lässt sich recht gut konfigurieren. Man muss schon ein klein wenig an den Einstellungen herumschrauben (auch in DCS und unter Windows ist das ein oder andere zu konfigurieren), aber Programmierkenntnisse sind wirklich nicht nötig und es ist keine Hexerei. Die App läuft auf dem iPad auch sehr stabil, man kann jederzeit in andere Apps und wieder zurück wechseln. Das ist dann hilfreich, wenn man doch mal einen Blick in das PDF-Handbuch von DCS werfen will. Lediglich im Multiplayermodus funktionieren die Funkgeräte-Einstelungen nach einem Wechsel in eine andere App nicht mehr einwandfrei. An dem Problem wird laut Aussage des Programmierers gerade gearbeitet. Außerdem erhielt die App in letzter Zeit einige Updates, die die Funktionalität deutlich erhöhten. Das soll auch in Zukunft so weitergehen.

Das mag vielleicht auch ganz sinnvoll sein – denn mit knapp 30 Dollar ist es schon eine der teureren Apps. Man erhält dafür jedoch auch einiges an Gegenleistung.

Fazit: Für iPad-Besitzer, die gerne DCS A-10C spielen wollen, ist das Programm eine absolute Hilfe und rechtfertigt auch ihren vergleichsweise hohen Preis. Leider gibt es das noch nicht für andere Simulatoren und auch nicht für Android-User.

Quellen: iControl DCS / SimHQ / Chris Frishmuth