Hannover (dpa) – Bei Tui haben die meisten Kunden, die wegen der Corona-Risiken ihre Reise absagten, ihr Geld inzwischen erstattet bekommen. «Bis Ende Juli war weitgehend alles zurückgezahlt», sagte Konzernchef Fritz Joussen am Donnerstag. Es sei aber erfreulich, dass sich viele Urlauber auch für Umbuchung statt Stornierung entschieden hätten. Oft seien Gutscheine genutzt und Reisen […]

Bei Tui haben die meisten Kunden, die wegen der Corona-Risiken ihre Reise absagten, ihr Geld inzwischen erstattet bekommen. «Bis Ende Juli war weitgehend alles zurückgezahlt», sagte Konzernchef Fritz Joussen am Donnerstag. Es sei aber erfreulich, dass sich viele Urlauber auch für Umbuchung statt Stornierung entschieden hätten. Oft seien Gutscheine genutzt und Reisen verschoben worden. Darüber hinaus gelte: «Wir haben gute Neubuchungen.»

Wegen der in etlichen Fällen schleppenden Rückerstattung von Anzahlungen oder Ticketpreisen hatte es Kritik an Reise- und Luftverkehrsunternehmen gegeben. Vor allem bei der Lufthansa warten zahlreiche Kunden noch immer auf ihr Geld.

Für Tui berichtete Joussen von rund 1,7 Millionen Neubuchungen seit der schrittweisen Wiederaufnahme des Geschäfts im Juni. «Das ist nicht wenig, das ist ganz schön viel», meinte er mit Blick auf die insgesamt angespannte Lage der Touristikbranche. Auch die Zahlen für den Sommer 2021 sähen mittlerweile «sehr vielversprechend» aus. Das Kreuzfahrtgeschäft stabilisiere sich ebenfalls wieder.

«Wir wissen nicht, ob es noch mal einen Lockdown geben kann», warnte der Tui-Chef. «Deshalb ist es wichtig, dass wir uns um Kreditlinien nicht noch einmal kümmern müssen.» Am Mittwoch hatten Tui und das Wirtschaftsministerium eine Aufstockung des staatlichen Milliardendarlehens für die Hannoveraner bekanntgegeben. Ein Einstieg des Bundes wie bei der Lufthansa wäre im Herbst nun denkbar.

Der größte Reiseanbieter der Welt hofft, dass sich bis 2022 ein «normales Niveau» im Urlaubsgeschäft einstellt. Für Spanien etwa gibt es allerdings schon neue Reisewarnungen. Tui setzt darauf, dass spätestens im Jahresverlauf 2021 ein Corona-Impfstoff vorliegt. «Dann wird die Nachfrage zurückkehren», schätzt Joussen.

dpa jap yyni n1 hgo