Berlin (dpa) – Immer mehr Fluggäste, aber kaum mehr Bodenpersonal – das kennzeichnet die Lage auf Deutschlands Flughäfen. Die Linke im Bundestag hat daher den Bund aufgefordert, sich für bessere Arbeitsbedingungen im Luftverkehr einzusetzen, auch als Gesellschafter von Flughäfen, wie die Abgeordnete Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur sagte. So stiegen die Fluggastzahlen an den deutschen […]

Immer mehr Fluggäste, aber kaum mehr Bodenpersonal – das kennzeichnet die Lage auf Deutschlands Flughäfen. Die Linke im Bundestag hat daher den Bund aufgefordert, sich für bessere Arbeitsbedingungen im Luftverkehr einzusetzen, auch als Gesellschafter von Flughäfen, wie die Abgeordnete Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur sagte.

So stiegen die Fluggastzahlen an den deutschen Hauptverkehrsflughäfen von 2010 bis 2018 um 33,4 Prozent auf mehr als 222 Millionen, wie die Luftverkehrsstatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt. Die Zahl der Ein- und Aussteiger am Flughafen Berlin-Schönefeld nahm beispielsweise um 75,31 Prozent zu, in Rostock-Laage um 69,18 Prozent oder in Berlin-Tegel um 46,94 Prozent.

Beim Personal zum Betrieb von Flughäfen gab es in demselben Zeitraum eine deutlich kleinere Zunahme. Im Bereich der Flugabfertigung, Flughafenkontrolle, Bodendienste, Feuerwehren und dem Schleppen von Flugzeugen waren im JahR 2018 rund 56 000 Beschäftigte tätig – neun Prozent mehr als im Jahr 2010. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage Zimmermanns, die der dpa vorliegt.

Zimmermann nannte die Belastung des Personals an Flughäfen «besorgniserregend». «Viele Beschäftigte arbeiten an der Grenze oder darüber hinaus», sagte die Abgeordnete. «Die Fluggastzahlen schießen in die Höhe, doch mehr Personal gibt es kaum.» Nach einer Liberalisierung und Deregulierung der Bodenverkehrsdienste tobe zwischen den Anbietern ein Wettbewerb und Preiskampf, der auf Kosten der Beschäftigten und der Sicherheit gehe. Zimmermann sieht den Bund gefordert. Zudem unterstützte sie eine Initiative der Gewerkschaft Verdi für einen branchenweiten Tarifvertrag.

dpa bw yydd n1 bvi