Go west! Das Einreiseverbot in die USA wird im November aufgehoben. Da ist die Sommersaison längst vorbei. Doch das Land lohnt sich auch im Winter. Sechs Vorschläge für Neulinge und Wiederholer. Das Warten hat bald ein Ende: Ab November sollen vollständig geimpfte Touristen aus der Europäischen Union nach eineinhalb Jahren Einreiseverbot endlich wieder in die […]

Go west! Das Einreiseverbot in die USA wird im November aufgehoben. Da ist die Sommersaison längst vorbei. Doch das Land lohnt sich auch im Winter. Sechs Vorschläge für Neulinge und Wiederholer.

Das Warten hat bald ein Ende: Ab November sollen vollständig geimpfte Touristen aus der Europäischen Union nach eineinhalb Jahren Einreiseverbot endlich wieder in die USA reisen dürfen. Ein negativer Corona-Test reicht dafür aus.

Was sonst noch in den Koffer kommt, hängt vom genauen Reiseziel ab: Bikini und Badehose oder doch eher Schal und Mütze? Von der Flucht in die Sonne bis zum Wintersport-Abenteuer hat das Land der unbegrenzten Möglichkeiten so ziemlich alles zu bieten. Hier sind sechs Ziele, die Amerika-Kenner für die kalte Jahreszeit empfehlen.

Berge, Bisons und Geysire: Natur pur in den Mountain States

Wo die Prärien der Great Plains auf die Rocky Mountains treffen, gibt es Platz – sehr viel Platz. Wyoming und Montana gehören zu den am dünnsten besiedelten Bundesstaaten der USA. Nur im Yellowstone, dem ältesten und berühmtesten Nationalpark des Landes, drängen sich im Sommer die Besucher, um vor einer dramatischen Ansammlung von Bergen, Flüssen und Canyons dampfende Quellen und Geysire zu bestaunen.

Doch erst in der kalten Jahreszeit entfaltet die Wildnis ihr volles Potenzial: Wenn die schneebedeckte Landschaft in Ruhe und Einsamkeit versinkt, steigen die Chancen, bei einer Schneeschuhwanderung oder Langlauftour Bisons, Elche und sogar Wölfe zu sehen.

Eine 360-Grad-Aussicht auf das Naturspektakel bietet sich vom Big Sky Resort, einem der vielen Skigebiete der Region. Ebenfalls lohnenswert ist ein Abstecher in den nahen Nationalpark Grand Teton. Auch die Schutzgebiete Bryce Canyon und Zion in Utah oder der Rocky Mountain National Park in Colorado sind ganzjährig geöffnet.

Reisende sollten sich allerdings informieren, welche Parkshuttle fahren. Auch sind nicht alle Straßen geöffnet.

Anreise: Als Tor zum Yellowstone gilt der Bozeman Yellowstone International Airport in Montana. Er ist rund eineinhalb Autostunden vom Nordeingang des Parks nahe Gardiner entfernt – dem einzigen Zugang, der im Winter für Privatautos geöffnet ist.

Shopping und Skifahren an der Ostküste: Von New York nach Neuengland

Riesige Schneeflocken leuchten von den Fassaden, ganze Gebäude sind in Schleifen gewickelt: In der Adventszeit glitzert und funkelt New York wie wohl kaum eine andere Stadt – eine großartige Atmosphäre fürs Christmas Shopping. Tausende Lichter bringen den riesigen Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center zum Strahlen, zu seinen Füßen drehen Eisläufer ihre Runden. Kutschen fahren durch den Central Park. Auf einem der kleinen Weihnachtsmärkte wie am Columbus Circle trotzt man mit heißem Apfelpunsch der klirrenden Kälte.

Wer den Shoppingtrip ausdehnen möchte, kann es den Einheimischen gleichtun und zum Skifahren nach Neuengland aufbrechen. Als Skihauptstadt des Ostens hat sich zum Beispiel das historische Bergdorf Stowe in Vermont einen Namen gemacht. Es liegt gut 500 Kilometer nördlich von New York. Insgesamt 116 Pisten, darunter vier dunkelschwarze Doppeldiamant-Pisten, erstrecken sich über zwei Berge.

«Besuchen Sie die Städte am Wochenende und die Skigebiete unter der Woche», rät Jackie Ennis von der Marketingorganisation Brand USA. «Dann sind die Preise erschwinglicher und die Menschenmassen nicht so groß – ideal auch, um die nötigen Abstände zu wahren.»

Anreise: Von Deutschland aus gibt es einige Nonstop-Flüge etwa ab Frankfurt oder München, außerdem Umsteigeverbindungen.

Sonne, Strand und Meer: Überwintern in Florida

Wenn es in Deutschland nass und kalt wird, beginnt im Südosten der USA die beste Reisezeit. Florida ist als Winterziel ideal. Der Bundesstaat bietet eine Sonnengarantie, doch die schwüle Hitze des Sommers mit ihren Mücken ist vorbei. An den 2000 Küstenkilometern des Sunshine State gibt es Palmen und Strände satt.

Ob Everglades-Nationalpark oder Orlando mit seinen Freizeitparks: Die bekannten Sehenswürdigkeiten lassen sich auf einer Mietwagenrundreise abfahren. Übrigens: Disney World feiert jetzt 18 Monate lang mit neuen Shows und Attraktionen seinen 50. Geburtstag.

Auch weniger prominente Orte haben im Winter ihren Reiz: Ab Mitte November können Touristen in der warmen Bucht von Crystal River, eine Stunde nördlich von Tampa, mit Seekühen schwimmen.

Sport-Fans sind in der Region The Palm Beaches richtig. Hier ballen sich mehr als 160 Golfplätze. Außerdem trifft sich jeden Winter die Weltelite des Pferdesports zu Poloturnieren, Dressur-Wettkämpfen und Springreiten an der Atlantikküste.

Anreise: Größere Städte wie Miami, Tampa und Orlando werden von Deutschland aus direkt angeflogen (vor allem ab Frankfurt).

Ein Hauch von Südsee: Exotisches Hawaii

Blumenketten, Surfer und Vulkane: Es gibt wohl kein größeres Kontrastprogramm zum deutschen Winter als ein Urlaub auf Hawaii. Die Inselgruppe im Pazifik punktet zum einen mit ihrem Wetter.

Außerdem hebt sie sich dank ihrer polynesischen Kultur deutlich vom Rest des Landes ab. Hawaii bietet selbst erfahrenen USA-Reisenden ganz neue Eindrücke – von der Hula-Tanzstunde bis zum Luau-Dinner.

Wasserratten nehmen Surfunterricht am weltberühmten Waikiki Beach. Naturliebhaber wandern durch mondähnliche Lavalandschaften oder paddeln im Kajak vorbei an Regenwäldern und Wasserfällen.

Der Klassiker ist eine Runde Inselhüpfen: Auf Maui, Kauai, Big Island und Oahu warten spektakuläre Küstenstraßen und Klippenlandschaften, der Hawaii Volcanoes Nationalpark und Pearl Harbour.

Anreise: Nach Hawaii gibt es keine Direktflüge ab Deutschland. Als Zwischenstopp bieten sich vor allem Westküstenstädte wie Los Angeles oder San Francisco an. Man kann aber auch von New York oder Seattle aus nach Honolulu weiter fliegen.

Jetset und Champagner-Schnee: Skifahren in Aspen

Wer einmal den perfekten Pulverschnee erleben will, muss zwischen Ende November und Mitte April nach Aspen. Dank des trockenen Klimas in den Rocky Mountains ist der Schnee hier in Colorado so fein und leicht, dass er den klangvollen Namen «Champagne Powder» trägt.

Vier Berge bis oberhalb von 3000 Metern gehören zum Skigebiet Aspen und Snowmass. Die Größe bemisst sich nicht in Pistenkilometern, sondern in Fläche. Und die kann sich sehen lassen: Wintersportler verteilen sich auf mehr als 22 Quadratkilometer.

Aspen zählt zu einem der legendären Skigebiete Nordamerikas. Dazu beigetragen haben der tolle Tiefschnee, einsame Waldabfahrten und die Parks und Pipes, die jeden Januar zum Austragungsort der Winter X-Games werden. Den Rest haben die Promis besorgt.

Schon Hollywood-Urgestein Gary Cooper lernte in Aspen Skifahren. Heute logieren Filmstars wie Jack Nicholson oder Cameron Diaz in der Kleinstadt mit ihren viktorianischen Villen, unzähligen Kunstgalerien, Nobelhotels und Luxus-Boutiquen.

Anreise: Aspen liegt rund 300 Kilometer südwestlich von Denver. Es gibt auch von Chicago oder Salt Lake City Verbindungen zum lokalen Flughafen in Aspen. Die meisten Hotels bieten einen Shuttleservice.

45 Tage Weihnachten: Feiern am Strand von Puerto Rico

Wer einen USA-Urlaub plant, denkt nicht zuerst an Puerto Rico. Doch der karibische Inselstaat ist das größte Außengebiet der USA. Und wartet mit einigen Superlativen auf.

So gibt es hier nicht nur die hellste biolumineszierende Bucht der Welt. Deren nächtliches Leuchten kann bei einer entsprechenden Konzentration von Plankton von einem Glasbodenboot aus bestaunt werden. Über die Insel erstreckt sich auch das größte Höhlennetzwerk der westlichen Hemisphäre. Die mehr als 1000 unterirdischen Höhlen sind zum Teil verziert mit präkolumbianischen Felsbildern.

Tropischer Urlaub auf Puerto Rico ist das ganze Jahr über möglich. Doch vor allem in den Wintermonaten erwacht der karibische Kulturmix bei zahlreichen Festen und Traditionen zum Leben. Von November bis Mitte Januar dauert zum Beispiel das Winterfest La Navidad.

Puerto Rico ist der größte Rumproduzent der Welt. Da liegt es nahe, mit einem Glas Rum auf die Hauptstadt San Juan anzustoßen. Deren koloniale Altstadt zählt zum Unesco-Welterbe und feiert bis Juni 2022 mit Ausstellungen, Konzerten und Festivals ihr 500-jähriges Bestehen.

Anreise: Ab Frankfurt gibt es Direktflüge nach San Juan in Puerto Rico. Die Verbindungen zu anderen amerikanischen Destinationen in den USA sind sehr gut.

Info-Kasten: USA-Reisen

Ab November dürfen vollständig geimpfte Personen mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als drei Tage sein darf, aus Deutschland wieder in die USA einreisen. Personen, die innerhalb von drei Monaten vor Abreise mit Covid-19 infiziert waren, müssen der Fluggesellschaft entsprechende Nachweise vorlegen. Ein weiterer Corona-Test innerhalb von drei bis fünf Tagen nach Einreise wird empfohlen. Informationen zu den Einreisebestimmungen bietet das Auswärtige Amt.

Das Robert-Koch-Institut stuft die USA aktuell als Hochrisikogebiet ein. Die Pandemie-Maßnahmen liegen in der Verantwortung der einzelnen Bundesstaaten. Nähere Informationen gibt es im Internet.

Informationen: www.visittheusa.de

dpa