Brüssel (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich beim EU-Gipfel in Brüssel in einer Videoansprache bei Bundeskanzler Olaf Scholz für die Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T bedankt. «Dieses deutsche System schirmt nicht nur den ukrainischen Luftraum ab. Es schützt die europäische Stabilität, indem es den russischen Terror eingrenzt, der sowohl unser Land trifft als […]

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich beim EU-Gipfel in Brüssel in einer Videoansprache bei Bundeskanzler Olaf Scholz für die Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T bedankt. «Dieses deutsche System schirmt nicht nur den ukrainischen Luftraum ab. Es schützt die europäische Stabilität, indem es den russischen Terror eingrenzt, der sowohl unser Land trifft als auch in Zukunft Ihre Länder», sagte Selenskyj vor den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten.

Das erste Iris-T-System war vor einer Woche an die Ukraine übergeben worden. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte von einer «neuen Ära der Luftverteidigung» gesprochen. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme zur Verfügung stellen. Eines dieser Systeme kann eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen. Iris-T kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Es wird also eine Art Schutzschirm über einer Fläche gespannt.

Russland hatte in den letzten Tagen zivile Ziele unter anderem in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit Drohnen und Raketen angegriffen. Selenskyj betonte in seiner Rede, dass die Ukraine noch mehr Flugabwehrsysteme brauche, um einen wirklich zuverlässigen Luftschild zu schaffen. Er wandte sich konkret an Frankreich, Italien und die USA mit der Bitte um weitere Unterstützung. «Wir müssen alles tun, um es Russland völlig unmöglich zu machen, unser Energiesystem mit Raketen und Drohnen zu zerstören.»

Selenskyj forderte außerdem weitere EU-Sanktionen gegen Russland, aber auch gegen den Iran «für die Zusammenarbeit mit dem Terrorstaat». Er beschuldigte den Iran, Russland die Drohnen für ihre Angriffe zu liefern. «Russland muss für diesen Terror bezahlen – und das muss sich in einem neunten EU-Sanktionspaket widerspiegeln. Dem Iran muss jede Möglichkeit oder auch nur der Wunsch genommen werden, solche Drohnen an irgendjemanden zu liefern», sagte Selenskyj.

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