Reiseverband: Umsatzeinbruch wegen Verunsicherung durch Coronavirus
Frankfurt/Main (dpa) – Das neuartige Coronavirus sorgt nach Angaben des Reiseverbandes DRV aktuell für einen Umsatzeinbruch bei Veranstaltern und Reisebüros. Bei einer Umfrage unter mehr als 450 Unternehmen habe eine Mehrheit von Umsatzrückgängen von bis zu 75 Prozent berichtet. «Die Menschen sind verunsichert und halten sich derzeit mit Buchungen zurück», sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig der […]
Frankfurt/Main (dpa) – Das neuartige Coronavirus sorgt nach Angaben des Reiseverbandes DRV aktuell für einen Umsatzeinbruch bei Veranstaltern und Reisebüros. Bei einer Umfrage unter mehr als 450 Unternehmen habe eine Mehrheit von Umsatzrückgängen von bis zu 75 Prozent berichtet. «Die Menschen sind verunsichert und halten sich derzeit mit Buchungen zurück», sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig der Deutschen Presse-Agentur. Ein Ende der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen sehe die übergroße Mehrheit der befragten Unternehmen frühestens im zweiten Halbjahr 2020.
Die wirtschaftlichen Folgen für die Branche hingen davon ab, wie schnell es gelinge, das Virus in den Griff zu bekommen. «Urlaub hat bei den Deutschen einen sehr hohen Stellenwert und daher setze ich auf ein starkes Last-Minute-Jahr», sagte Fiebig. Zugleich forderte er, die Branche müsse Bestandteil eines Konjunkturprogramms für die deutsche Wirtschaft sein. Man sei bereits im engen Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium. «Reisebüros und Reiseveranstaltern muss es durch die Gewährung von Überbrückungskrediten ermöglicht werden, entstehende Liquiditätsengpässe abzufedern», forderte Fiebig.
Erforderlich sei auch der vereinfachte Einsatz von Kurzarbeit. Es sei wichtig, «dass die Beschäftigten weiterhin in Lohn und Brot stehen, damit durch Einkommenssicherheit die generelle Konsumnachfrage in der Wirtschaft erhalten bleibt.»
Im vergangenen Reisejahr hatte die Branche, die mit der Insolvenz des Touristikkonzerns Thomas Cook und der Fluggesellschaft Germania zu kämpfen hatte, bereits an Tempo verloren. Der Umsatz mit organisierten Reisen – also Pauschal- und Bausteinangeboten – stieg nach dem starken Vorjahr nur leicht um ein Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. Die Umsätze in den Reisebüros sanken sogar um rund drei Prozent auf 23,7 Milliarden Euro.
dpa mar yyhe n1 brd