Im Jemen haben sich die Hoffnungen auf die ersten kommerziellen Flüge aus der Hauptstadt Sanaa seit Jahren vorerst wieder zerschlagen. Ein eigentlich für Sonntag geplanter Flug in die jordanische Hauptstadt Amman wurde verschoben, wie die Fluggesellschaft Yemen Airways mitteilte. Mit dem ersten Flug aus Sanaa seit fast sechs Jahren war Hoffnung verbunden auf etwas mehr […]

Im Jemen haben sich die Hoffnungen auf die ersten kommerziellen Flüge aus der Hauptstadt Sanaa seit Jahren vorerst wieder zerschlagen.

Ein eigentlich für Sonntag geplanter Flug in die jordanische Hauptstadt Amman wurde verschoben, wie die Fluggesellschaft Yemen Airways mitteilte. Mit dem ersten Flug aus Sanaa seit fast sechs Jahren war Hoffnung verbunden auf etwas mehr Entspannung in dem jahrelangen Bürgerkrieg. Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, zeigte sich besorgt.

Die international anerkannte Regierung, die mit einem von Saudi-Arabien angeführten Bündnis gegen die Huthi-Rebellen kämpft, gab den Aufständischen die Schuld. Diese hätten Flugtickets vergeben für Reisende mit Pässen, die von Huthis vergeben worden seien, teilte die Regierung der staatlichen Nachrichtenagentur Saba zufolge mit. Die selbst ernannte Huthi-Regierung gab dagegen dem von Saudi-Arabien angeführten Bündnis die Schuld.

Das Militärbündnis hatte 2015 eine Luft- und Seeblockade im Jemen verhängt. Damit sollten Waffenlieferungen an die vom Iran unterstützten Rebellen sowie etwa die Einreise von Militärangehörigen erschwert werden. Nur vereinzelt durften Flugzeuge der Vereinten Nationen etwa zu humanitären Zwecken in Sanaa starten und landen. Der Flughafen ist für kommerzielle Flüge seit August 2016 geschlossen. Die Schließung trifft vor allem Kranke, die etwa für medizinische Behandlungen ausreisen müssten.

Der für Sonntag geplante Flug sollte im Rahmen einer landesweiten Waffenruhe möglich werden, die am 2. April in Kraft getreten war. Sie sieht eigentlich zwei kommerzielle Flüge pro Woche nach Jordanien und Ägypten vor.

dpa