Berlin (dpa) – Aus der Fraktion der Linken im Bundestag kommt Kritik am Vorschlag von Parteichef Bernd Riexinger für eine Zusammenlegung von Deutscher Bahn und Lufthansa. Er halte diese Forderung für abwegig, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Ernst, der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei in der Bundestagsfraktion nicht diskutiert worden. «Die Beschäftigten haben berechtigte […]

Aus der Fraktion der Linken im Bundestag kommt Kritik am Vorschlag von Parteichef Bernd Riexinger für eine Zusammenlegung von Deutscher Bahn und Lufthansa. Er halte diese Forderung für abwegig, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Ernst, der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei in der Bundestagsfraktion nicht diskutiert worden. «Die Beschäftigten haben berechtigte Sorge, wie es nach Corona mit ihren Jobs weiter geht. Es wäre die erste Fusion, in der hinterher nicht deutlich weniger Arbeitsplätze übrig blieben als vorher vorhanden waren.»

Kritik kam auch vom industriepolitischen Sprecher der Fraktion, Alexander Ulrich. Die Linke müsse sich in der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte darauf konzentrieren, Einkommen und Beschäftigung zu sichern. «Dazu fordern wir etwa die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes, dauerhafte Gehaltserhöhungen in Kranken- und Pflegeberufen sowie die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen.»

Parteichef Riexinger hatte vor dem Hintergrund der Corona-Krise eine Verschmelzung von Bahn und Lufthansa zu einem «Mobilitätskonzern „Deutsche Bahn-Lufthansa“» gefordert. So könnten Übergänge im Rahmen einer Verkehrswende besser organisiert werden. «Eine sinnvolle Verkehrspolitik aus einem Guss wird möglich, wenn Bahn – die bereits zu 100 Prozent in Staatsbesitz ist – und Lufthansa zusammengelegt werden», schlug er vor.

dpa jr yydd n1 wn