Fakten rund um Flug MH370 und die schwierige Suche
04.09.2014 Sydney (dpa) – Am 8. März 2014 bricht der Kontakt zu Flug MH370 der Malaysia Airlines ab. Eine der auswendigsten Suchaktionen in der Geschichte der Luftfahrt lieferte bislang keine Spur zu der Boeing. Koordinatoren der Suche bleiben zuversichtlich, dass sie noch gefunden wird. Fakten rund um Flug MH370 und die weitere Suche: DIE INSASSEN: […]
04.09.2014
Sydney (dpa) – Am 8. März 2014 bricht der Kontakt zu Flug MH370 der Malaysia Airlines ab. Eine der auswendigsten Suchaktionen in der Geschichte der Luftfahrt lieferte bislang keine Spur zu der Boeing. Koordinatoren der Suche bleiben zuversichtlich, dass sie noch gefunden wird. Fakten rund um Flug MH370 und die weitere Suche:
DIE INSASSEN: An Bord waren 227 Passagiere, zwei Piloten und zehn Flugbegleiter. Zwei Drittel der Fluggäste waren Chinesen. Chefpilot Zaharie Ahmad Shah (52) leitete die malaysische Crew.
DER FLUG: Kurz nach Mitternacht malaysischer Zeit hebt die Boeing 777-200 in Kuala Lumpur zum Nachtflug ab. Ihr Ziel ist Peking, wo sie um 6.30 Uhr (Ortszeit) erwartet wird. Weniger als eine Stunde nach dem Start verschwindet die Maschine vom Radar. «Gute Nacht, Malaysian drei sieben null», sind die letzten Worte aus dem Cockpit. Dann herrscht Funkstille.
DAS GROßE FRAGEZEICHEN: Was danach passiert ist, lässt sich Experten zufolge ohne die Blackbox nicht rekonstruieren. Niemand weiß, was sich an Bord abgespielt hat. Bei den Ermittlungen herrscht Chaos. Wann der letzte Kontakt war, was das Cockpit meldete – die malaysischen Ermittler korrigieren ihre Angaben ständig.
ERSTE SUCHE: Vor Vietnam beginnt entlang der regulären Flugroute eine internationale Suche im Südchinesischen Meer. Dann weitet der Krisenstab die Suche auf die Meerenge von Malakka vor Malaysias Westküste und auf den Indischen Ozean aus – fernab der ursprünglichen Flugroute.
ERSTE WENDE: Nach einer Woche gibt die malaysische Regierung bekannt, die Kommunikationssysteme an Bord seien «mit hoher Wahrscheinlichkeit absichtlich» abgeschaltet worden. Satelliten hätten noch fast sieben Stunden lang Signale der Maschine aufgefangen, die offenbar Richtung Süden abdrehte, tausende Kilometer weiterflog und vermutlich in den südlichen Indischen Ozean westlich von Perth an der australischen Westküste stürzte, als der Treibstoff ausging.
SPEKULATIONEN: War es Entführung, Sabotage, Terrorismus? Ein Selbstmord der Piloten? Die Ermittlungen der malaysischen Regierung laufen ins Leere. Im Internet kursieren Verschwörungstheorien rund um das mysteriöse Verschwinden der Maschine. Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Boeing sei vom Militär absichtlich oder versehentlich abgeschossen worden und das werde nun verschleiert.
GROßANGELEGTE SUCHE: Eine neue Suche entlang zweier möglicher Routen läuft an. Das Suchgebiet umfasst insgesamt rund 600 000 Quadratkilometer zwischen Sumatra und dem südlichen Indischen Ozean. Nachdem eine weitere Auswertung der Satellitensignale die südliche Route bestätigt und den Kurs besser definiert, koordiniert Australien die Wracksuche rund 2000 Kilometer westlich von Perth. Dutzende Schiffe und Flugzeuge sind im Einsatz, ebenso das unbemannte U-Boot Bluefin-21. Vergeblich. Die Suche wird Ende Mai eingestellt. Nun soll der Meeresboden kartographiert und das Suchgebiet eingeschränkt werden.
ENTSCHÄDIGUNG ABGEWIESEN: Einige Angehörige lehnen die von einer Versicherung angebotenen ersten Entschädigungen von 50 000 Dollar (37 000 Euro) ab, solange das Flugzeug nicht gefunden ist. Diese Zahlung könne Ermittler dazu verleiten, bei der Suche nachzulassen, befürchten sie.
NEUE ENTWICKLUNG: Fast sechs Monate nach dem Verschwinden der Maschine werden Ende August neue Erkenntnisse zum möglichen Absturzort öffentlich. Eine Region weiter südlich als bislang gedacht sein nun von besonderem Interesse, teilt die australische Regierung mit. Die Erkenntnisse beruhten auf der Auswertung eines fehlgeschlagenen Versuchs, die Piloten kurz nach dem Verschwinden vom Radar per Satellitentelefon zu erreichen. Von dem Anruf war zuvor nie die Rede.
WEITERE SUCHE: Nach der Vermessung des Meeresbodens soll die Suche im September weitergehen. Eine niederländische Privatfirma wird mit Unterwassersonden mit Sonar- und Kameratechnik rund 60 000 Quadratkilometer Ozean systematisch absuchen. Vier malaysische Schiffe unterstützen die Aktion, die bis zu zwölf Monate dauern kann.
DIE KOSTEN: Wie viel die Suche insgesamt kosten wird, ist noch unklar. Medienberichten zufolge könnte sie Hunderte Millionen Dollar verschlingen. Australien ist zusammen mit China einer der größten Finanziers. Auch Malaysia will sich an den Kosten beteiligen. Bei der Suche machten bisher neben diesen drei Ländern unter anderem Vietnam, Thailand, Indien, Neuseeland, Südkorea und die USA mit Schiffen und Flugzeugen mit.