EU-Staaten wollen Güterverkehr wieder in Schwung bringen
Bis zu 80 Kilometer stauten sich die Lastwagen vor wenigen Wochen an der deutsch-polnischen Grenze. Beim Neustart des Gütertransports nach der Krise wollen sich die EU-Staaten enger austauschen. Brüssel (dpa) – Nach den Schwierigkeiten in der Corona-Krise wollen die EU-Staaten den Güterverkehr in Europa gemeinsam wieder in Schwung bringen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer beriet sich am […]
Brüssel (dpa) – Nach den Schwierigkeiten in der Corona-Krise wollen die EU-Staaten den Güterverkehr in Europa gemeinsam wieder in Schwung bringen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer beriet sich am Mittwoch mit seinen EU-Kollegen und warb um enge Abstimmung. Der kroatische Ressortchef Oleg Butkovic, derzeit Vorsitzender der Minister, erwartet nur einen schrittweisen Neustart der Branche nach Lockerung der Pandemie-Auflagen.
Unabgestimmte Grenzschließungen und -kontrollen hatten vor allem zu Beginn der Pandemie zu kilometerlangen Staus an einigen Grenzen geführt. Die EU-Kommission drang auf Einführung sogenannter grüner Spuren für eine schnellere Abfertigung. Danach entspannte sich die Lage etwas. Doch rollen Lastwagen wegen Kontrollen immer noch gebremst durch Europa. Der Wirtschaftseinbruch trifft die Branche hart. Die EU-Innenminister hatten am Dienstag vereinbart, bei der Öffnung der Grenzen nur sehr behutsam vorzugehen.
Scheuer erklärte vor der Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen, ein möglichst reibungsloser Verkehr über die europäischen Grenzen sei Voraussetzung für internationale Lieferketten und unverzichtbar für die Erholung der Wirtschaft. Nötig sei für den angeschlagenen Verkehrssektor zudem «eine angemessene Unterstützung» der EU – «sei es finanziell, sei es durch erforderliche temporäre Gesetzesanpassungen». Das gelte vor allem für den Luftverkehr.
Beim schrittweisen Hochfahren des Verkehrs sei ein abgestimmtes Vorgehen nötig, damit der Wettbewerb zwischen den EU-Staaten nicht verzerrt werde, betonte der CSU-Politiker. Negative Folgen durch «unabgestimmtes Vorpreschen» müssten unbedingt eingedämmt werden.
Sein kroatischer Kollege Butkovic betonte, der Verkehrssektor sei von der Pandemie schwer getroffen. Ein Niveau wie vor der Krise könne nicht sofort wieder erreicht werden. Wichtig sei eine schrittweise Lösung, die die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten garantiere.
dpa vsr xx z2 als