Berlin (dpa) – Das Jahr der großen Demonstrationen von Fridays for Future hat auch der Klimaschutzorganisation Atmosfair mehr Zulauf beschert. Nach Angaben einer Sprecherin werden dort auch in diesem Jahr wieder deutlich mehr Bürger und Unternehmen über Spenden die Treibhausgase ausgleichen, die sie mit ihren Reisen verursachen. Schon jetzt liege man über dem Vorjahreswert von […]

Das Jahr der großen Demonstrationen von Fridays for Future hat auch der Klimaschutzorganisation Atmosfair mehr Zulauf beschert. Nach Angaben einer Sprecherin werden dort auch in diesem Jahr wieder deutlich mehr Bürger und Unternehmen über Spenden die Treibhausgase ausgleichen, die sie mit ihren Reisen verursachen. Schon jetzt liege man über dem Vorjahreswert von 9,75 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen, sagte Julia Zhu von Atmosfair der Deutschen-Presse-Agentur. Dabei gingen neben der Haupturlaubssaison auch in der Zeit um Weihnachten normalerweise besonders viele Spenden ein. «Auch die Fridays-for-Future-Bewegung hat sich deutlich bemerkbar gemacht», sagte die Sprecherin.

Eine Kompensation, wie sie Atmosfair ermöglicht, kann nach Ansicht eines Experten des Umweltbundesamtes einen zusätzlichen privaten Beitrag zum Klimaschutz erbringen. Als Rechtfertigung für unverändertes, klimaschädliches Verhalten solle sie aber nicht verstanden werden, sagte Frank Wolke. Auf der UN-Klimakonferenz in Madrid, die am Montag begann, wollen die Staaten darüber beraten, nach welchen Regeln ein internationaler Markt im Klimaschutz funktionieren kann.

Atmosfair erwartet für 2019 ein noch stärkeres Wachstum als im Vorjahr, als die Zahlungen verglichen mit 2017 um rund drei Millionen Euro anstiegen. Der Hauptteil der Einnahmen entfalle auf die Flugkompensation, so Zhu. Die Organisation ist einer von mehreren Anbietern, bei denen man CO2-Emissionen durch Flüge, Kreuzfahrten und anderes quasi kompensieren kann, indem man Geld spendet. Damit werden weltweit Projekte etwa zum Energiesparen oder zur Erzeugung von Ökostrom gefördert.

dpa dav yydd n1 mk