Suchaktionen im Meer gelten als Spezialität der australischen Seesicherheitsbehörde Amsa. Sie trainiert regelmäßig das, was jetzt gefragt ist: aus der Luft Objekte im Wasser zu finden. Canberra (dpa) – Vor zehn Wochen waren es gefangene Hobbyforscher im Eis, jetzt sind es mögliche Flugzeugtrümmer im Meer: Immer, wenn es um Such- und Rettungsaktionen rund um Australien […]

Suchaktionen im Meer gelten als Spezialität der australischen Seesicherheitsbehörde Amsa. Sie trainiert regelmäßig das, was jetzt gefragt ist: aus der Luft Objekte im Wasser zu finden.

Canberra (dpa) – Vor zehn Wochen waren es gefangene Hobbyforscher im Eis, jetzt sind es mögliche Flugzeugtrümmer im Meer: Immer, wenn es um Such- und Rettungsaktionen rund um Australien geht, ist die Seesicherheitsbehörde Amsa gefragt. Notfallhilfe ist eine ihrer Hauptaufgaben. Viele Einsätze sind dramatisch, wie die Hubschrauber-Rettung der Forscher und Touristen, die mit ihrem Expeditionsschiff über Weihnachten und Neujahr im antarktischen Eis festsaßen. Jetzt steht die Behörde bei der Suche nach dem verschwundenen malaysischen Flug MH370 im Rampenlicht.

«Die Suche aus der Luft ist sehr anspruchsvoll, man braucht intensive Konzentration über einen langen Zeitraum», sagte Amsa-Chef Graham Peachey erst Anfang März bei einem Seminar in Townsville an der Ostküste, wo Freiwillige trainiert wurden.

Australien hat rund 25 000 Kilometer Küsten. Von da aus erstreckt sich das Zuständigkeitsgebiet von Amsa noch einmal Tausende Kilometer auf das Meer hinaus, Richtung Pazifik, Richtung Antarktis, Richtung Indischer Ozean. Die Dimensionen sind für europäische Verhältnisse kaum vorstellbar: Amsas Gebiet ist 52,8 Millionen Quadratkilometer groß – siebenmal so viel wie die gesamte Landmasse Australiens. Und Australien selbst ist schon 21 mal so groß wie Deutschland.

Amsas Such- und Rettungskräfte zählen zu den erfahrensten der Welt. Zu den Mitarbeitern gehören nach Angaben der Behörde Spezialisten, die aus der Luftwaffe und Marine sowie aus der kommerziellen Schiff- und Luftfahrt rekrutiert wurden.

Im Indischen Ozean hat Amsa Anfang der Woche das Kommando bei der Suche nach der vermissten Boeing übernommen. Die Experten steckten auf den Seekarten zunächst ein 600 000 Quadratkilometer großes Gebiet ab und grenzten dies nach Berechnung von Wind und Strömung kontinuierlich ein.

Zur Verfügung stehen ihnen drei Orion-Flugzeuge. Sie werden weltweit als Seeaufklärer eingesetzt, davon zwei aus Australien und eins aus Neuseeland.

Eines dieser Flugzeuge wurde am Donnerstag als erstes in die Region beordert, in der auf Satellitenbildern mögliche Wrackteile des Flugzeugs entdeckt wurden. Hinzu kommt eine Boeing P-8 Poseidon der US-Luftwaffe, ein neuerer Typ Seeaufklärer. Die Einsätze starten am Stützpunkt Pearce bei Perth an der Westküste.

Zusätzlich sollte eine Hercules-Maschine der Luftwaffe besondere Bojen in dem Gebiet ins Wasser werfen, um das Auffinden der Stelle zu erleichtern und Strömung und andere Daten zu messen.

Amsa beorderte zudem das militärische Versorgungsschiff «HMAS Success» in die Region. «Es ist gut ausgestattet, um Objekte zu bergen», teilte Amsa mit. Das Schiff dürfte aber einige Tage brauchen, bis es im Zielgebiet eintrifft. Ein kommerzielles Schiff, das auch in dem jetzt betroffenen Seegebiet war, half ebenfalls bei der Suche.