Flugzeuge der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums sind in 13 Monaten bis Ende April 761 mal zwischen ihren Standorten Berlin und Köln/Bonn geflogen – davon 617 mal ohne Passagiere. Damit lag der Anteil der Leerflüge bei 81 Prozent, wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervorgeht. Die Zahlen beziehen sich auf […]

Flugzeuge der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums sind in 13 Monaten bis Ende April 761 mal zwischen ihren Standorten Berlin und Köln/Bonn geflogen – davon 617 mal ohne Passagiere.

Damit lag der Anteil der Leerflüge bei 81 Prozent, wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervorgeht. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum von 1. April 2019 bis 30. April 2020. Der Grünen-Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar nannte diese Praxis klimafeindlich und «einfach irre». Das müsse «umgehend anders organisiert werden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Leerflüge gebe es, weil Flugzeuge zur Aufnahme von Fluggästen überführt würden oder nach einem Transport an ihren Standort zurückkehrten, erklärte das Ministerium. Dazu kämen Bereitstellungen von Reserveflugzeugen – damit soll verhindert werden, dass Pannen dazu führen, dass etwa Spitzenpolitiker nicht abheben können. Zudem gebe es Aus- und Weiterbildungsflüge für die Besatzungen, bei denen keine Passagiere dabei sein könnten. «Grundsätzlich dienen alle Flüge ohne Passagiere immer auch der Aus- und Weiterbildung der Besatzungen im Rahmen der festgelegten Trainingsprogramme.»

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums dürfte sich die Lage ohnehin bald ändern: «Mit vollständiger Aufnahme des politisch parlamentarischen Flugbetriebes der Flugbereitschaft (…) am Flugplatz Berlin Brandenburg werden Bereitstellungsflüge grundsätzlich nicht mehr erforderlich sein», heißt es in der Antwort. Gelbhaar zeigte sich damit nicht zufrieden: «Die Bundesregierung könnte schon längst den Regierungsflughafen am BER nutzen», sagte er.

dpa