Hamburg (dpa) – Um Zusammenstöße von Fliegern und Vögeln zu vermeiden, setzt der Hamburger Flughafen auf die Arbeit eines Falkners. Dessen für die Aufgabe speziell konditionierte Falken und Wüstenbussarde fliegen mindestens zweimal pro Woche über die Grünflächen am Rande der Start- und Landebahnen, um Krähen, Möwen und Tauben zu verscheuchen. «Damit haben wir sehr gute […]

Hamburg (dpa) – Um Zusammenstöße von Fliegern und Vögeln zu vermeiden, setzt der Hamburger Flughafen auf die Arbeit eines Falkners. Dessen für die Aufgabe speziell konditionierte Falken und Wüstenbussarde fliegen mindestens zweimal pro Woche über die Grünflächen am Rande der Start- und Landebahnen, um Krähen, Möwen und Tauben zu verscheuchen. «Damit haben wir sehr gute Vergrämungserfolge», sagte Flughafenförster Markus Musser. Während Pyrotechnik die Vögel nur kurz erschrecke, vertrieben die trainierten Greifvögel die Schwärme für zwei bis drei Tage. Geraten Vögel in die Triebwerke von Flugzeugen, können die Maschinen schweren Schaden nehmen. Auch ein Triebwerksausfall ist möglich.

Falkner Herbert Boger ist seit sieben Jahren am Airport im Einsatz. Die Idee, ihn anzuheuern, sei aus der Not heraus geboren, erklärte Musser. Es sei verboten worden, die Vögel mit Waffen zu jagen. Nur in Ausnahmefällen dürften noch Gewehre eingesetzt werden. «Wir suchten händeringend nach einer neuen Methode.» Ein befreundeter Tierarzt habe den Tipp mit dem Falkner gegeben.

Der Helmut-Schmidt-Flughafen sei mit dem Projekt Vorreiter in Deutschland. Bremen, Köln/Bonn und Düsseldorf kooperierten inzwischen ebenfalls mit Falknern. Auch Flughäfen im Ausland wie Barcelona, Prag oder Warschau ließen ihren Luftverkehr von Greifvögeln schützen, sagte Musser. Der Hamburger Airport zählt nach eigenen Angaben etwa 35 Vogelschläge pro Jahr.