Scheuer warnt vor Folgen einer möglichen CO2-Steuer
Berlin (dpa) – Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat vor den Folgen einer möglichen CO2-Steuer gewarnt. Scheuer sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Eine mögliche CO2-Steuer verteuert den Diesel. Das würde ausschließlich die deutschen Spediteure stark belasten – nicht aber die Trucker, die in den Nachbarländern Billigdiesel tanken und durch unser Land fahren.» Scheuer sagte weiter: «Deswegen wollen wir, […]
Berlin (dpa) – Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat vor den Folgen einer möglichen CO2-Steuer gewarnt. Scheuer sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Eine mögliche CO2-Steuer verteuert den Diesel. Das würde ausschließlich die deutschen Spediteure stark belasten – nicht aber die Trucker, die in den Nachbarländern Billigdiesel tanken und durch unser Land fahren.»
Scheuer sagte weiter: «Deswegen wollen wir, dass alle Lkw, die auf unseren Straßen viel CO2 verursachen, eine höhere Lkw-Maut bezahlen. So machen wir aktiven Klimaschutz und sichern hier bei uns die Arbeitsplätze der Brummifahrerinnen und Brummifahrer.»
Der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Prof. Dirk Engelhardt, begrüßte die Aussagen Scheuers. «Der Bundesverkehrsminister hat mit seinen Aussagen zur CO2-Steuer den Kern des Problems getroffen.» Sowohl die CO2-Steuer wie auch ein rein nationaler CO2-Emissionshandel führten allein zu höheren Kraftstoffpreisen in Deutschland. Der Anteil von ausländischen Lkw auf deutschen Straßen liege derzeit bei über 40 Prozent. «Bei den Reichweiten moderner Lastkraftwagen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass lediglich im Ausland getankt wird. Deutsche Transportunternehmer hätten dadurch einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.»
Der Minister hatte am Mittwoch seine Forderung erneuert, über die Lkw-Maut alle Lastwagen mit einem höheren CO2-Ausstoß stärker zu belasten. Das zielt auf Nutzfahrzeuge mit einem hohem Spritverbrauch und soll den Umstieg auf emissionsärmere Fahrzeuge beschleunigen. Lastwagen mit alternativen Antrieben sollen mautfrei bleiben.
Über den Weg zur CO2-Einsparung gibt es unterschiedliche Auffassungen in der Koalition. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will keinen Emissionshandel, sondern eine Erhöhung der Energiesteuern für Sprit, Heizöl und Benzin – die Einnahmen will sie den Bürgern über eine Kopfpauschale zurückzahlen. Die Spitze der Unionsfraktion sprach sich dagegen am Mittwochabend eher für eine Emissionshandel aus.
Für das Konzept des sogenannten Klimakabinetts der Bundesregierung, das am 20. September beschlossen werden soll, sind vor allem Maßnahmen im Verkehrsbereich nötig, um CO2-Emissionen bis 2030 massiv zu senken. Scheuer hatte insgesamt 53 Maßnahmen vorgelegt.