Moskau (dpa) – Russland hat die Ermittlungen zum Abschuss der Passagiermaschine MH17 über dem ukrainischen Konfliktgebiet Donbass als einseitig kritisiert. «Russland hatte keine Möglichkeit, an den Ermittlungen zu dieser furchtbaren Katastrophe teilzunehmen, obwohl wir das von Anfang an angeboten hatten», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Zu den in Medien genannten […]

Moskau (dpa) – Russland hat die Ermittlungen zum Abschuss der Passagiermaschine MH17 über dem ukrainischen Konfliktgebiet Donbass als einseitig kritisiert. «Russland hatte keine Möglichkeit, an den Ermittlungen zu dieser furchtbaren Katastrophe teilzunehmen, obwohl wir das von Anfang an angeboten hatten», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.

Zu den in Medien genannten vier mutmaßlichen Verantwortlichen sagte er, dass Moskau die offizielle Mitteilung der Untersuchungskommission abwarte. Bei dem Abschuss der Maschine über der Ostukraine vor knapp fünf Jahren waren 298 Menschen getötet worden. Ermittler in den Niederlanden hatten mitgeteilt, dass die malaysische Maschine 2014 mit einer russischen Rakete des Luftabwehrsystems Buk abgeschossen worden sei.

Die von Russland unterstützten Separatisten wiesen erneut kategorisch zurück, dass Russland etwas mit dem Abschuss zu tun habe. Es habe nicht einmal die technische Möglichkeit gegeben, das Buk-System von Russland in den Donbass zu transportieren, sagte Andrej Purgin. Er bezeichnet sich als Vize-Regierungschef in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk.

Das für den Abschuss benutzte Buk-System stamme vielmehr aus den Beständen der ukrainischen Streitkräfte. «In Donezk gab es einfach niemanden, der das hätte bedienen können», sagte Purgin. Die Anschuldigungen seien daher absurd. Vielmehr habe die Ukraine das Personal gehabt, um das System zu bedienen. «In Russland werden die Anlagen praktisch schon nicht mehr benutzt», sagte Purgin.